Wachsende Vororte
Immer mehr Menschen ziehen aus Großstädten in mittelgroße und kleinere Städte. Diese sogenannten „Überschwapp-Effekte“ haben vielfältige Ursachen. So vertreiben zum Beispiel die steigenden Mietpreise viele Bewohner aus den Metropolen in das angrenzende Umland. Aber das Leben in mittleren Städten ist auch für junge Familien und Menschen im Rentenalter attraktiv. Denn dort gibt es mehr Ärzte und Betreuungseinrichtungen.
Viele Leute können es sich schlicht nicht mehr erlauben, in Berlin zu wohnen. Deswegen dann die Abwanderung in die sogenannten Speckgürtel. – Petra Klug, Projektmanagerin der Bertelsmann-Stiftung
Urbane Kommunen auf dem Land
Außerdem ziehen aus dünn besiedelten, ländlichen Regionen immer mehr Menschen fort. Junge Erwachsene gehen zum Studieren in Großstädte. Für mittelständische Unternehmen und deren Angestellte sind kleine und mittelgroße Städte lukrativ. Deshalb entwickeln sich auch im ländlichen Raum immer mehr urbane Kommunen, in denen sich die Bevölkerung konzentriert.
Eine Wanderung oder ein Umzug in eine andere Stadt hat auch immer mit der jeweiligen Lebensphase zu tun. – Petra Klug
Erkenntnisse für Stadtentwicklung nutzen
Die Zusammensetzung einzelner Städte und Kommunen wird durch die Re-Urbanisierung deutlich beeinflusst. Mit der Alters- und Sozialstruktur verändert sich auch das Zusammenleben in den Städten. Für die Stadtentwicklung bedeutet das in Zukunft an erster Stelle Anpassungen der Infrastruktur. Aber auch das Gesundheits- und Bildungswesen muss dementsprechend gestaltet werden.
Über die Re-Urbanisierung von kleinen und mittelgroßen Städten hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Petra Klug gesprochen. Sie ist Projektmanagerin bei der Bertelsmann-Stiftung.
Redaktion: Berit Ström