Biedermeier – vom Dessin zum Design
Die historische Schauweberei Braunsdorf in der Nähe von Chemnitz ist berühmt für ihre Biedermeierstoffe und -muster. Dort, in einem wiederentdeckten Musterarchiv der Möbelstoffweberei Tannenhauer, findet Modedesignerin Eva Howitz 2018 die Inspiration für ihre folgenden Projekte.
Zunächst widmet sich 2019 die Ausstellung „Im Garten der Fäden“ dem umfassenden Werk mit tausenden Skizzen, Entwürfen und floralen Darstellungen. Zudem führt Eva Howitz Studierende der Macromedia Akademie Leipzig im Fachbereich Modedesign durch die Ausstellung und gibt ihnen ein Semesterprojekt. Das trägt auch den Namen der aktuellen Ausstellung: „deconstructed Biedermeier“. Das Spannende: Der Biedermeier-Polsterstoff kann immer noch auf einem der Webstühle in dem heutigen Museum gewebt werden:
Im Gespräch mit detektor.fm-Redakteur Stephan Ziegert spricht Eva Howitz über die Ausstellung „deconstructed Biedermeier“, die am 12. September 2020 eröffnet wird, über gelebte Industriekultur, was wir von dem alten Handwerk lernen können und über Nachhaltigkeit.
Nicht nur Geld für Steine
In den ersten Folgen dieses Podcasts wurden bereits Projekte vorgestellt, bei denen leerstehende Industriekomplexe von Kultur- und Kreativschaffenden saniert werden. Wie sieht es aber einen Schritt davor aus?
In Sachsen unterstützt der Branchenverband „Kreatives Sachsen“ Akteure bei Nachnutzungsideen. Projektmanager Christian Rost sagt im Interview, dass Investoren, private Eigentümer und Kommunen vor allem zunächst ein offenes Ohr und mehr Vertrauen brauchen. Und dass die Politik Anfangsprozesse länger unterstützen soll:
Christian Rost vom Branchenverband „Kreatives Sachsen“ spricht im Podcast über die Startvoraussetzungen, die es braucht, damit Kultur- und Kreativschaffende alte Industriegebäude umnutzen können.