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Shooting „Deconstructed Biedermeier“, Foto: Thomas Xaver Dax

Überall Industriekultur! | Fundament und Startblock

Inspiration in der Schublade

Vom Möbel- zum Kleidungsstoff: Das Projekt „deconstructed Biedermeier“ von Eva Howitz ist gelebte Industriekultur. Die Inspiration hat die Modedesignerin buchstäblich in der Schublade einer historischen Weberei gefunden. Außerdem in dieser Folge: Christian Rost vom Branchenverband „Kreatives Sachsen“ spricht über die Voraussetzungen, die es für die Umnutzung von Industriekomplexen braucht.

Präsentiert von

„Überall Industriekultur!“ Der detektor.fm-Podcast zum Jahr der Industriekultur 2020. Eine Kooperation mit der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Biedermeier – vom Dessin zum Design

Die historische Schauweberei Braunsdorf in der Nähe von Chemnitz ist berühmt für ihre Biedermeierstoffe und -muster. Dort, in einem wiederentdeckten Musterarchiv der Möbelstoffweberei Tannenhauer, findet Modedesignerin Eva Howitz 2018 die Inspiration für ihre folgenden Projekte.

Zunächst widmet sich 2019 die Ausstellung „Im Garten der Fäden“ dem umfassenden Werk mit tausenden Skizzen, Entwürfen und floralen Darstellungen. Zudem führt Eva Howitz Studierende der Macromedia Akademie Leipzig im Fachbereich Modedesign durch die Ausstellung und gibt ihnen ein Semesterprojekt. Das trägt auch den Namen der aktuellen Ausstellung: „deconstructed Biedermeier“. Das Spannende: Der Biedermeier-Polsterstoff kann immer noch auf einem der Webstühle in dem heutigen Museum gewebt werden:

Dieser Stoff, den habe ich versucht, als gelebte Industriekultur zu überführen in ein Design-Projekt mit den Schülerinnen der Akademie. Die mussten sich Designs überlegen in genau diesem Polsterstoff und ihn umnutzen, um auch die Ebene der Wahrnehmung von industriekulturellen Produkten zu erweitern.

Eva Howitz, Modedesignerin

Eva Howitz, ModedesignerinFoto: Andreas Krug

Im Gespräch mit detektor.fm-Redakteur Stephan Ziegert spricht Eva Howitz über die Ausstellung „deconstructed Biedermeier“, die am 12. September 2020 eröffnet wird, über gelebte Industriekultur, was wir von dem alten Handwerk lernen können und über Nachhaltigkeit.

Nicht nur Geld für Steine

In den ersten Folgen dieses Podcasts wurden bereits Projekte vorgestellt, bei denen leerstehende Industriekomplexe von Kultur- und Kreativschaffenden saniert werden. Wie sieht es aber einen Schritt davor aus?

In Sachsen unterstützt der Branchenverband „Kreatives Sachsen“ Akteure bei Nachnutzungsideen. Projektmanager Christian Rost sagt im Interview, dass Investoren, private Eigentümer und Kommunen vor allem zunächst ein offenes Ohr und mehr Vertrauen brauchen. Und dass die Politik Anfangsprozesse länger unterstützen soll:

Es gibt zahlreiche Programme für denkmalgerechte Sanierung, für energetische Sanierung. Das sind meistens investive Mittel. Es gibt aber kaum Programme, die solche Prozesse unterstützen, die erstmal einen Findungs- oder Beteiligungsprozess mit der Bevölkerung unterstützen, um da etwas Neues entstehen zu lassen – und interessierte Nutzer auch mal über ein bis drei Jahre zu begleiten.

Christian Rost, Projektmanager „Kreatives Sachsen“

Christian Rost, Projektmanager "Kreatives Sachsen" Foto: Kreative Sachsen

Christian Rost vom Branchenverband „Kreatives Sachsen“ spricht im Podcast über die Startvoraussetzungen, die es braucht, damit Kultur- und Kreativschaffende alte Industriegebäude umnutzen können.

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