Ein Loch im Zaun – so beginnt die Geschichte 2006. Danilo Kuscher und sein Freundeskreis sind auf der Suche nach einer Location für Technopartys. Am Stadtrand von Görlitz entdecken sie das alte Kühlhaus, das seit über einem Jahrzehnt verfällt. Wenige Jahre später ist die riesige, sandfarbene Stahlbetonkonstruktion, wo früher Lebensmittelreserven der DDR gekühlt wurden, ein überregional bekanntes Kreativ- und Kulturzentrum. Touristinnen und Touristen trifft man hier ebenso wie Solo-Selbstständige oder Start-ups, die im Kühlhaus Räume anmieten können.
Kühlhaus Görlitz: kultureller und künstlerischer Begegnungsraum
Möglich war das einerseits durch den Eigentümer, der von dem Konzept überzeugt war und die schrittweise Sanierung des Kühlhauses finanzierte. Aber auch weil andererseits das handwerklich begabte Team kostengünstig ausbaute.
Neu gekauft wurden nur Sachen, die sicherheitsrelevant sind, wie zum Beispiel eine Feuertreppe.
Sanierung im Tapetenwerk Leipzig: keine goldenen Wasserhähne
Ähnlich funktioniert das auch im Tapetenwerk in Leipzig, wo Künstler, Designer oder auch Architekten ihre Räume haben. Eigentümerin und Architektin Jana Reichenbach-Behnisch hat zuvor 20 Jahre lang auf der grünen Wiese und vor allem neu gebaut. Sie und ihr Mann hätten auch goldene Wasserhähne anbringen können, das sei hier aber nicht gefragt gewesen.
Zudem hat ein Team um Jana Reichenbach-Behnisch in jahrelanger Forschungsarbeit untersucht und dokumentiert, wie aus Industrieanlagen kreative Produktionsstätten werden, und mit einem Bauteilkatalog ist ein entsprechendes Handbuch für die Praxis entstanden.
Über diesen Bauteilkatalog und das Tapetenwerk spricht detektor.fm-Redakteur Stephan Ziegert mit Jana Reichenbach-Behnisch.
Danilo Kuscher vom Kühlhaus Görlitz verrät im Interview, wie das Kühlhaus Görlitz saniert wurde und was dort noch alles geplant ist.