Jeder, der vom Land in eine größere Stadt kommt, merkt es sofort: Die Luftqualität nimmt stark ab. Grund dafür ist in den Ballungszentren die höhere Luftverschmutzung durch Verkehr und Industrie. Seit 2002 gelten daher Gesetze, die Feinstaubverschmutzungen und Stickstoffoxidausstöße begrenzen sollen.
Um die Belastung zu minimieren, gibt es seit 2007 unter anderem die Umweltplakette auf PKW und LKW. Darüber hinaus wird die Verbrennung von fossilen Brennstoffen in Kraftwerken minimiert und vermehrt auf erneuerbare Energie gesetzt. Zudem gibt es staatliche Subventionen beim Kauf von Hybrid- und Elektroautos.
Dicke Luft
In der Luft steckt ganz natürlich rund 78 Prozent Stickstoff. Außerdem noch Sauerstoff, Kohlendioxid, Wasserstoff und einige Edelgase.
Wenn sich zu viel Stickstoff in der Luft befindet, verbindet der sich mit dem Sauerstoff zu verschiedenen Stickstoffoxiden, die für uns schädlich sind. An verschiedenen Messstationen in Deutschland werden diese Daten aufgenommen und jährlich vom Bundesumweltamt ausgewertet.
Gefahr, trotz positiver Bilanz
Zunächst erscheinen die Daten des Umweltbundesamtes durchaus positiv: 2016 ist die geringste Feinstaubbelastung überhaupt gemessen worden. Auch das eher kühlere Wetter hat dazu beigetragen, dass sich weniger Ozon bildete. In verkehrsreichen Regionen sind die Stickstoffoxide aber weiterhin ein großes Problem.
Allerdings sollte man sich nicht von den guten Werten blenden lassen, denn die Messungen schließen nur die größeren Feinstaubpartikel ein, die nur bis zu den äußeren Atemwegen wie die Nase vordringen können. Die kleineren Staubpartikel, die in den Messungen außen vor bleiben, wandern die Atemwege weiter und können Lungenkrankheiten und Herzinfarkte verursachen.
Luftqualität von Deutschland im Europavergleich
Trotz einer positiven Bilanz steht Deutschland im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Die deutschen Werte der Stickstoffoxide in der Luft sind die schlechtesten in ganz Europa. Unsere Feinstaub- und Ozonbelastung sei zwar gut, könne aber besser werden, erklärt Ute Dauert vom Umweltbundesamt detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer.
Redaktion: Conny Poltersdorf