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Christian Duve von der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer hat auf der Pressekonferenz des DFB die Ergebnisse des Untersuchungsberichts zur WM 2006 vorgestellt. Foto: Daniel Roland | AFP
Bild: Daniel Roland | AFP

Untersuchungsbericht zur WM 2006

Die rätselhaften 6,7 Millionen Euro

Deutschland – ein Sommermärchen. Die Fußballweltmeisterschaft 2006 hat mittlerweile doch einen faden Beigeschmack bekommen. Eine Wirtschaftskanzlei hat nun die zweifelhaften Zahlungsvorgänge im Vorfeld der WM 2006 untersucht. Was ist dabei herausgekommen?

Das Image des deutschen Fußballs hat gelitten. Jahrelang wurde das „Sommermärchen“ als großer Erfolg des deutschen Lieblingssports gefeiert. Doch im Oktober 2015 haben Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel für starke Zweifel gesorgt. Noch immer ist der genaue Verwendungszweck der verdächtigen 6,7 Millionen Euro aus einer schwarzen Kasse unklar. Der Verdacht einer gekauften WM 2006 besteht also weiter.

Welchen Zweck hatte die Millionenzahlung?

Der Deutsche Fußballbund hat die Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer beauftragt, die Zahlungsvorgänge rund um die Vergabe der WM 2006 zu untersuchen. Nun hat der Fußballverband zusammen mit Christian Duve die Ergebnisse vorgestellt und den Weg der 6,7 Millionen Euro nachgezeichnet.

2005 ist es demnach zu einem dubiosen und folgenschweren Geldtransfer zwischen dem DFB beziehungsweise Franz Beckenbauer, der FIFA und dem früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus gekommen. Letztlich ist das Geld in Katar gelandet, auf dem Konto der KEMCO Scaffolding Co., einem Unternehmen, das Mohamed bin Hammam zugeschrieben wird. Er ist ein früheres Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und wurde bereits zuvor wegen Korruption vom Weltfußballverband lebenslänglich gesperrt.

Keine Beweise, aber Zweifel an der WM 2006

Der Verdacht bleibt, dass mit dem Geld die Fußballweltmeisterschaft 2006 nach Deutschland geholt wurde. Besonders, wenn ein Sportfunktionär mit dieser Vita eine solche Geldzahlung erhält. Im Untersuchungsbericht zieht die beauftragte Wirtschaftskanzlei deswegen den Schluss: „Wir haben keinen Beweis für einen Stimmenkauf gefunden, können diesen aber auch nicht ausschließen.

Dieses Muster zieht sich durch die ganze Präsentation der Ergebnisse. Es gibt immer wieder Anhaltspunkte auf mögliche Verwicklungen. Den entscheidenden Beweis habe Freshfields aber nicht finden können, so der Konfliktlösungsexperte Christian Duve auf der Pressekonferenz.

Über die Ergebnisse der Untersuchung zur WM 2006 hat detektor.fm-Moderator Alexander Hertel mit Sylvia Schenk gesprochen. Sie ist Leiterin der Arbeitsgruppe Sport bei Transparency International und war außerdem zwölf Jahre lang Sportdezernentin in Frankfurt.

Sylvia Schenk - sieht den DFB auf dem richtigen Weg.

sieht den DFB auf dem richtigen Weg.
Es war immer klar: Das hat seine Grenzen, was ermittelt werden kann.Sylvia Schenk
Viele Fragezeichen nach Pressekonferenz des DFB 07:57

Redaktion: Markus Vorreyer

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