Die katholische Kirche und die Homosexualität – generell ein eher schwieriges Thema. Umso überraschender, dass sich die Kirche nun offen zur Homosexualität äußert. Oder etwa nicht?
Gläubige kritisieren die Sexualmoral der katholischen Kirche
Im Vorfeld der Synode hat der Vatikan einen Fragebogen an die deutschen Bistümer ausgegeben. Die Umfrage hat ergeben, dass die Gläubigen die Sexualmoral der katholischen Kirche nicht teilen. Besonders in den Punkten Sex vor der Ehe, Homosexualität, Wiederheirat und Verhütung gehen die Vorstellungen von Kirche und Gläubigen auseinander.
Homosexuelle könnten die christliche Gemeinschaft bereichern. – Zwischenbericht der Bischofssynode
Im Zwischenbericht der Bischofssynode heißt es nun, dass „Homosexuelle die christliche Gemeinschaft bereichern könnten“. Vor ein paar Jahren klang das noch ganz anders. In seiner Zeit als Kardinal bezeichnete Papst Benedikt XVI. die gleichgeschlechtliche Liebe noch als Anomalie.
Vor diesem Hintergrund wirken die Aussagen der Bischofssynode tatsächlich wie ein Fortschritt. Doch bereits 1992 formuliert die katholische Kirche Homosexuellen „mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen“. Die Grundaussage der Bischofssynode ähnelt stark den Aussagen von damals.
Gleichstellung der Homo-Ehe?
Die Gleichstellung der eingetragenen Partnerschaft mit der Ehe zwischen Mann und Frau lehnt die katholische Kirche weiter ab. Wir haben mit dem Theologen und Chefredakteur des Magazins „Männer“ David Berger gesprochen und ihn gefragt, wie er die aktuelle Debatte in der katholischen Kirche zur Homosexualität bewertet.