Fliegen viel billiger als Bahnfahren
Von London nach Leipzig bezahlt man bei günstigen Angeboten für ein Flugticket nur halb so viel wie für ein Bahn-Ticket. Hinzukommt, dass man mit dem Flugzeug nicht mal zwei Stunden für die gleiche Strecke braucht. Mit dem Zug hingegen ist man über elf Stunden unterwegs. Klar, dass sich viele für den bequemeren Weg entscheiden.
Woran manch einer in so einem Moment aber nicht denkt, sind die Emissionen, die dabei ausgestoßen werden. Mit dem Zug sind das nämlich zwischen 80 und 90 Prozent weniger als mit dem Flugzeug.
Subventionen für den Luftverkehr
Der Luftverkehr wird in Deutschland sowohl direkt als auch indirekt subventioniert. Das heißt, es gibt Gelder für den Bau von Flugzeugen und Flughäfen – auch wenn die Airports am Ende keinen Gewinn machen. Dafür gibt es zahlreiche Beispiele, wie Münster/Osnabrück, Aachen, Lübeck oder Hahn. Auf der anderen Seite haben Airlines einen Vorteil durch Steuervergünstigungen.
Im Gegensatz zum normalen Benzin, das mit fast 70 Prozent besteuert wird, zahlen Fluggesellschaften für Kerosin keine Steuern. Desweiteren sparen sie bei Tickets für grenzüberschreitende Flüge. Während die Bahn für jede Fahrkarte 19 Prozent Mehrwertsteuer abführen muss, können die Airlines 100 Prozent behalten.
Der Luftfahrtsektor ist natürlich eine kapitalintensive Branche. Man braucht viel Geld, um die Infrastruktur zu schaffen und eine Fluggesellschaft zu betreiben. Oder auch Flugzeugbauer brauchen erst mal viel Geld. – Han Langeslag, Redakteur Perspective Daily
Auch das Deutsche Bahnnetz (DB Netz) wird jährlich mit 2,5 Milliarden Euro unterstützt. Die Tochter Deutsche Bahn profitiert davon indirekt. Geld, das für die Schienennutzung gezahlt werden muss, bleibt letztendlich im Konzern.
Han Langeslag ist Redakteur bei Perspective Daily und hat mit detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer darüber gesprochen, warum Fliegen so billig und Bahnfahren vergleichsweise teuer ist.
Redaktion: Barbara Butscher