Mehr als nur gut und böse
Die Frage nach dem Guten und dem Bösen ist so alt wie die Menschheit selbst. Schon viele Philosophinnen und Philosophen haben sich den Kopf darüber zerbrochen, was das Böse ausmacht und wer die Hoheit hat, darüber zu entscheiden. Der Kabarettist Florian Schroeder holt diese Fragen in die Gegenwart. Was als böse bezeichnet wird, sei nicht zwangsläufig böse, sondern zeige in bestimmten Fällen, wovor wir uns fürchten und was wir nicht einordnen können, sagt Schroeder. In seinem Buch „Unter Wahnsinnigen: Warum wir das Böse brauchen“ versucht er die binären Kategorien von Gut und Böse aufzubrechen und stattdessen die Grautöne dazwischen sichtbar zu machen.
Florian Schroeder ist dem Bösen auf den Fersen
Um menschliche Ambivalenzen geht es Schroeder in seinem Buch. Er möchte ganz nah ran an diejenigen, die von der Gesellschaft oft als böse angesehen werden. Für seine Recherche hat er deshalb unterschiedlichste Gruppen und Menschen besucht und begleitet, darunter den rechtsextremen Holocaustleugner Horst Mahler oder einen pädophilen Sexualstraftäter. Aber er war auch bei einer Aktion der radikalen Klimaprotest-Bewegung „Letzte Generation“ dabei, die mit ihrem Protest polarisiert und für manche Menschen inzwischen zu einem Feindbild geworden ist.
Warum sollte es lieber wahnsinnig statt böse heißen? Und was bringt es bei Menschen wie Putin nach Grautönen zu suchen? Über diese Fragen spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen in dieser Folge von „Zurück zum Thema“ mit Florian Schroeder. Er ist Kabarettist, macht Podcasts und hat eine Satireshow in der ARD. Außerdem ist Schroeder Autor, „Unter Wahnsinnigen: Warum wir das Böse brauchen“ ist sein fünftes Buch und bei dtv erschienen.