Gesundheit als Recht für alle
Gesundheit und deren Schutz sollte in einem entwickelten Land wie Deutschland eigentlich kein großes Thema sein. Doch nicht jeder in Deutschland kann sich die Krankenversorgung leisten. Das mag zwar auf den ersten Blick komisch erscheinen. Schließlich gibt es seit dem 19. Jahrhundert eine allgemeine Versicherung für alle. Was passiert aber, wenn man nicht in die starren Kategorien von Mann und Frau passt? Für viele Transmenschen kann der Gang zum Arzt zum Problem werden: Ärzte und Ärztinnen wissen nicht, wie man die Patienten behandeln muss und manche Fragen schüchtern Patienten und Patientinnen ein.
Außerdem werden seltene Erkrankungen von der Industrie oft aus wirtschaftlichen Gründen nicht bei der Entwicklung neuer Medikamente berücksichtigt. Ebenso richtet sich die medizinische Forschung hauptsächlich an Männer – alle anderen bleiben auf der Strecke.
was wäre wenn …
die Gesundheitsversorgung frei wäre? Und wie kann die Versorgung auch von Minderheiten, die dem idealen (Männer-)Körper nicht entsprechen, gesichert werden? Diese Frage steht im Mittelpunkt der neuen Ausgabe von „was wäre wenn“. Warum müssen auch vielfältige Körper und Erfahrungen erfasst werden? Und wie kann man dem Profitstreben der Gesundheitsindustrie und der Datensammelwut der Tech-Unternehmen entgegenwirken?
Das bespricht detektor.fm-Moderatorin Sara Steinert mit ihren Gästen. Max Appenroth ist Doktorand am Institut für Public Health der Charité in Berlin. Er setzt sich nicht nur aus eigener Notwendigkeit für die Interessen von Transpersonen ein. Nadja Rakowitz ist Geschäftsführerin beim Verband demokratischer Ärztinnen und Ärzte und fordert, dass sich die gesellschaftlichen Bedingungen des Gesundseins verändern.