Es gibt noch viel zu tun
Im Oktober 2017 hat es die ersten Vorwürfe gegen den Film-Mogul Harvey Weinstein gegeben. Er soll Frauen vergewaltigt und missbraucht haben. Ein New Yorker Gericht hat mittlerweile Anklage gegen Weinstein erhoben. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft wegen Vergewaltigung, sexuellem Missbrauchs und Belästigung.
Im Oktober 2017 ist auch die #MeToo-Debatte entstanden. Tausende Frauen haben unter dem Hashtag von ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung berichtet. Für taz-Redakteur Jürn Kruse ist diese Debatte im letzten Jahr erfolgreich gewesen. Sie hat Dinge angestoßen, die sich nicht mehr umkehren lassen.
Gesellschaftlicher Wandel geht langsamer als die Verbreitung eines Hashtags. – Jürn Kruse
Eine Umfrage vom SPIEGEL zeigt, dass 66 Prozent der Männer und Frauen die Debatte über sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz gut finden. Aber nur vier Prozent sehen Frauen als voll gleichberechtigt an.
Auswirkungen der #MeToo-Debatte
Auch dem neuen Supreme Court-Richter Brett Kavanaugh werfen Frauen sexuelle Belästigung vor. Dazu gehört unter anderem die Professorin Christine Blasey Ford. Kavanaugh soll vor mehr als 30 Jahren versucht haben, sie zu vergewaltigen. US-Präsident Donald Trump sieht die Vorwürfe als politische Kampagne gegen Kavanaugh. Er entschuldigte sich nun sogar bei ihm und seiner Familie „für den furchtbaren Schmerz und das Leid“. Mit dieser Auffassung steht er aber ziemlich alleine da, sagt Jürn Kruse. Für ihn ist es ein Hoffnungsschimmer der #MeToo-Debatte, dass Frauen wie Ford geglaubt wird.
In Österreich wird währenddessen eine Politikerin verklagt, weil sie sich gegen Belästigung wehrt. Wie diese Fälle den Erfolg der #MeToo-Debatte beeinflussen, hat Jürn Kruse von der taz mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle besprochen.