Außenminister Heiko Maas bedankt sich auf Twitter bei Herbert Grönemeyer dafür, dass er für eine freie Gesellschaft eintritt und die Demokratie verteidigt. Dazu postet er einen Konzertausschnitt von Grönemeyer aus Wien. „Keinen Millimeter nach rechts“, brüllt er unter anderem in sein Mikrofon, während das Publikum applaudiert.
„Wir sind den Tonfall nicht gewohnt“
Auf Twitter reagiert etwa Beatrix von Storch (AfD) auf das Video und spricht von einer „Hassrede“. Auch Vergleiche mit Reden von Goebbels werden gezogen.
Nur weil er laut wird, […] ihn dann gleich mit Goebbels oder Nazi-Reden zu vergleichen, ist ja einfach Blödsinn. Vor allem weil Grönemeyers Stimme einfach immer so klingt. – Carolina Schwarz, taz
Seine Formulierung – „wenn Politiker schwächeln […], dann liegt es an uns, […] zu diktieren, wie ne Gesellschaft auszusehen hat“ – sei vielleicht etwas misslungen, meinte Schwarz. Allerdings steht das, was er „diktieren“ will, auch schon in unserem Grundgesetz. Wir seien nur den Tonfall nicht gewohnt, sagt Schwarz weiter.
DuMont verkauft Berliner Verlag
Diskutiert wird auch der Verkauf des Berliner Verlags an das Unternehmer-Ehepaar Silke und Holger Friedrich. Für die Berliner Zeitung, den Berliner Kurier und das Berliner Abendblatt sei das erst mal eine Chance, meint Schwarz. Bisher wurde die Digitalisierung bei den Lokalzeitungen kaum beachtet. Die Unternehmer Friedrich wollen das Angebot nun digitalisieren. Ob es Silke Friedrich wirklich um „zivilgesellschaftliches Engagement“ geht, wie sie selbst sagt, oder ob die Neustrukturierung eher auf Gewinnmaximierung zielt, ist zu diesem Zeitpunkt noch schwierig zu beantworten.
taz-Redakteurin Carolina Schwarz hat die Debatten der Wochen im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle eingeordnet.