Manchester: Terrorwarnstufe „kritisch“
Nach dem Selbstmordanschlag in Manchester, durch den mindestens 22 Menschen umgekommen sind, hat die britsche Regierung eine neue Terrorwarnstufe ausgerufen. Sie wird von „ernst“ auf „kritisch“ angehoben. Das bedeutet, dass Soldaten jetzt überall im Land positioniert werden können. Wie Premierministerin Theresa May erklärte, wird damit gerechnet, dass ein weiterer Anschlag unmittelbar bevorsteht. „Wir können die Möglichkeit nicht ignorieren, dass es eine größere Gruppe von Personen gibt, die mit diesem Anschlag in Verbindung stehen“, sagte May.
We all – every single one of us – stand with the people of Manchester at this terrible time. pic.twitter.com/vMTwaBbncl
— Theresa May (@theresa_may) 23. Mai 2017
In Manchester versucht die Polizei derweil vor allem die Frage zu beantworten, ob der mutmaßliche Attentäter alleine gehandelt hat oder Teil eines Netzwerks war. Mehrere tausend Menschen sind am Dienstagabend auf dem Albert Square im Zentrum von Manchester zu einer Gedenkfeier für die Opfer zusammengekommen. „Wir werden allen Terroristen trotzen“, sagte Manchesters Bürgermeister Newman in einer Ansprache vor dem Rathaus.
Terror-Verarbeitung
Mit jedem neuen Anschlag wird diskutiert, was die angemessene Reaktion auf diese Attacken ist und wie die Terror-Verarbeitung durch die Gesellschaft aussehen soll. Aus aller Welt ist Solidarität mit den Opfern und mit Großbritannien bekundet worden. Doch kann eine Gesellschaft eine „richtige“ Haltung zu solchen Ereignissen und ihren Folgen entwickeln? Welche Gefahren drohen?
Die Debatten der Woche drehen sich dieses Mal um die Frage, wie wir dem Terror begegnen. Wir haben mit Jürn Kruse von der taz eine These diskutiert, die nicht das erste Mal in der Folge eines Anschlags aufgestellt wurde: dass es einer gewissen Gleichgültigkeit, einer antrainierten Unterschütterlichkeit bedarf, um Terror zu begegnen.