Ursprünglich stammt Yoga, was so viel bedeutet wie „anjochen“, „zusammenbinden“ oder „anspannen“, aus der indischen Philosophie. Die Geschichte der Lehre geht dabei bis 700 v. Chr. zurück, und es gibt sehr viele unterschiedliche Formen von Yoga, mit einer jeweils eigenen Theorie und Praxis.
Die Form, die heute in den USA und Europa sehr populär ist, ist Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden. In der traditionellen indischen Lehre steht die Spiritualität viel mehr im Vordergrund.
Volkssport Yoga
Laut einer Studie, die der Berufsverband der deutschen Yogalehrer in Auftrag gegeben hat, praktizieren rund drei Millionen Deutsche regelmäßig Yoga. Etwa 10 Millionen Menschen in Deutschland haben sich schon mal auf die Matte gewagt. Dass die Mischung aus Sport und Meditation sehr beliebt ist, zeigen die etwa 300 Studios allein in Berlin.
Aufgrund der hohen Gesamtbelastung schauen die Menschen sich um, was sie zur Entspannung und Balance tun können. Da muss jeder seinen Favoriten finden. – Klaus Weiß, Dozent am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg
Super hip und super gesund
Neben Entspannung und gesundheitlichen Vorteilen ist die Sache mit dem Yoga für viele auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Durch Zubehör, Kurse, Seminare und Ausbildungen werden jedes Jahr etliche Millionen Euro umgesetzt.
Doch auch wenn man sich in der Freizeit im Mainstream bewegt, so möchte man doch immer noch individuell bleiben. So lassen sich auf jeden Fall Erscheinungen wie Bieryoga, Bicycleyoga oder das von Lady Gaga praktizierte Stand-up-Paddle-Boardyoga erklären. Ob man da noch ein Longboard einbauen kann?
Yoga in der Medizin
Was früher als esoterisch angehauchter Alibisport bezeichnet wurde, ist heute auch anerkannt in der Prävention und Therapie von Verletzungen. Yoga hat einen Imagewandel vollzogen. Einige Krankenkassen erstatten sogar die Kursgebühr.
Doch woher kommt dieser Wandel in der Medizin eigentlich? Das hat Klaus Weiß, Dozent am Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg, im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Eichler erklärt.
Redaktion: Jannik Gräfen