Ein wenig Blut genügt – und schon können Schwangere ohne größeres Risiko bei einer vorgeburtlichen Untersuchung mit einem Bluttest feststellen lassen, ob ihr Kind das sog. Down-Syndrom hat.
Die pränatalen Diagnoseverfahren, kurz PND, sind umstritten. Zwar können genaue medizinische Diagnosen durch Genanalysen ein Vorteil für eine weitere Behandlung oder die weitere weitere Familienplanung sein. Aber Kirche und Lebensrechtsorganisationen befürchten schlimme Folgen: Ein positives Ergebnis beim Präna-Test könnte zu mehr Abtreibungen und weniger Akzeptanz für Menschen mit einer erblich bedingten Behinderung führen.
Ein komplexes Thema – detektor.fm widmet sich darum in einem Schwerpunkt den Tests am ungeborenen Leben. Wir sprechen mit der Entwicklerfirma des neuen Bluttest, fragen nach bei Familien und diskutieren das Thema mit einer Ethik-Expertin.
Worum gehts? Der Präna-Test
Der Praena-Test wird bei Auffälligkeiten während der Schwangerschaft in ausgewählten deutschen Kliniken angeboten.
Jacqueline Ehms erklärt kurz und knapp: was ist das für ein Test?
Der Hersteller des Tests im Gespräch
Die Gewissheit, ein gesundes Kind zu bekommen, kann Eltern entlasten. Und wenn es anders kommt, können Eltern, die erfahren, dass ihr Baby einen Chromosomenschaden hat, sich besser auf die neue Situation einstellen. So argumentieren die Befürworter des neuen Tests. Doch wer kontrolliert die Kontrolleure? Und wie weit können solche Tests gehen? Testen wir bald mehr als nur die Gesundheit unseres Nachwuchses?
Über den Praena-Test sprechen wir mit der Firma livecodexx. Im Interview ist Elke Decker. Sie vertritt das Unternehmen, dass den Bluttest auf den deutschen Markt gebracht hat.
Was sagt die Ethik – und wie weit kann Politik gehen?
Der neue Bluttest kann mit fast 100% Sicherheit sagen, ob ein Fötus das Down-Syndrom hat.
Diagnose Down-Syndrom – was nun? Für oder gegen das Kind – das dürfen und müssen alle Eltern persönlich entscheiden. Solche Abwägungen sind aber kompliziert.
„Normal sein“, Recht auf Leben, Selektion in der Leistungsgesellschaft – auch die Öffentlichkeit diskutiert die Bedeutung von Begriffen und moralischen Werten in Bezug auf die neuen Testverfahren. Denn eine Schwangerschaft war immer auch ein Abenteuer, ein unbekanntes Wunder – und wird nun nach und nach immer rationaler. Wollen wir das? Welche Folgen kann dieser Wandel haben?
Über die Bedeutung neuer PND-Technologien sprechen wir mit Katrin Grüber. Sie ist Leiterin des Institutes Mensch, Ethik und Wissenschaft und Mitglied verschiedener Beratungsgremien zum Thema Gendiagnostik und Ethik.
Wenn aus Theorie Ernst wird – eine Mutter berichtet
Wie würden Sie sich entscheiden, wenn Sie erfahren, dass ihr Baby mit einer Behinderung auf die Welt kommen wird? Für das Kind – oder für eine Abtreibung?
Wie fühlt sich das an, wenn man diese Entscheidung treffen muss? Und gibt es Momente, in denen man seine Entscheidung bereut?
Das fragen wir Kathrin Markowski. Vor 12 Jahren kam ihre Tochter Clara auf die Welt. Clara wurde mit dem Gendefekt Trisomie 21 geboren. Über ihre Erfahrungen und Meinung zu neuen PNDs spricht Kathrin Markowski im Interview.
Umfrage: Was denken Sie?
Die Frühvorsorge ist für werdende Eltern sehr wichtig. Jeder wünscht sich ein gesundes, munteres Kind.
Wie reagieren junge Passanten, wenn man sie im Gedanken-Experiment mit der Diagnose „Ihr Baby kommt mit Down-Syndrom auf die Welt!“ konfrontiert?
Das haben wir gefragt. Hören Sie hier Meinungen Ihrer Mitmenschen.