„Es gab keine geeignete Frau für den Job“, haben Maren Heltsche und ihre Kolleginnen oft gehört, wenn sie Organisatoren von Konferenzen und Panels auf die hohe Männerquote auf der Bühne aufmerksam gemacht haben. Glauben wollten sie das aber nicht und gründeten daher die kostenlose Internetplattform speakerinnen.org. Diese Datenbank vermittelt Expertinnen, die über ihre Themen auf Bühnen sprechen können und wollen. Über 1700 Frauen haben sich bereits angemeldet.
Ein Viertel Frauen
Die Frauen waren auf die Idee gekommen, weil sie gezählt hatten, wie viele Frauen und wie viele Männer auf Konferenzen hinter dem Rednerpult stehen. Sie gehen davon aus, dass insgesamt drei Viertel der Redner männlich sind. Auf der Website 50prozent.de, die die Entwicklerinnen der Initiative ebenfalls betreiben, kann man den Frauenanteil von Speakern auf Konferenzen nachvollziehen. Das dieser häufig so gering sei, hänge auch damit zusammen, dass zum Beispiel in der Technikbranche mehr Männer arbeiten.
Aber auch in Branchen in denen ausgeglichene Geschlechterquoten herrschen, sprechen mehr Männer auf Konferenzen. – Maren Heltsche, speakerinnen.org
Die Gründerinnen der Speakerinnen-Liste glauben, dass mit ein bisschen mehr Aufwand auch weibliche Rednerinnen gefunden werden können. Ihre Liste soll dabei helfen. Die Entwicklerinnen erhalten ein gutes Feedbeack von Eventorganisatoren und Journalisten, die über die Speakerinnen-Liste Expertinnen finden.
Unterstützung für die Speakerinnen
Anmelden bei speakerinnen.org kann sich jede Frau, die ein Thema hat, über das sie gerne auf Bühnen reden würde. Die Entwicklerinnen hoffen, dass ihre Idee weiter verbreitet wird.
Wenn man keine Frau ist oder sich nicht als Frau identifiziert, kann man Frauen in seinem Umkreis motivieren, sich anzumelden. – Maren Heltsche, speakerinnen.org
Derzeit planen sie, ihr Projekt international zu verknüpfen. Sie helfen Initiativen in Frankreich und Brasilien ähnliche Datenbanken ins Netz zu stellen.
Warum es so wichtig ist, dass Frauen auf der Bühne reden, hat Mit-Gründerin Maren Heltsche von speakerinnen.org detektor.fm-Moderator Christian Eichler erklärt.
Redaktion: Pia Siemer