Vorbereitung auf die Katastrophe
Was, wenn plötzlich nichts mehr funktioniert? Wenn man im Supermarkt kein Essen kaufen kann, aus dem Hahn kein Wasser kommt und die Stromversorgung ausfällt? Wenn der Staat nicht mehr helfen kann und jeder auf sich selbst gestellt ist?
Genau für diesen „Tag X“ bereiten sich vereinzelt Menschen vor. Die sogenannten Prepper (von englisch „to prepare“) glauben, dass eine katastrophale Ausnahmesituation jederzeit bevorsteht.
Also die Leute informieren sich täglich darüber, was so in der Welt passiert. Und sehen eigentlich in jeder Gefahr oder in jedem Missstand ein potenzielles Bedrohungsszenario. – Fabienne Hurst, arbeitet als freie Journalistin
Besonders vorsichtig oder paranoid?
Das Spektrum reicht dabei von Menschen, die lediglich ihren Keller mit Konserven füllen, bis hin zu Sportschützen, die ihre Waffen auch für andere Zwecke zu nutzen planen.
Das ist auch der Grund, warum die Prepper auf der Innenministerkonferenz ein Thema sind. Die Länder planen, die Szene beobachten zu lassen, wie das etwa bei Reichsbürgern schon länger der Fall ist.
Prepper: eine Gefahr?
Die Einordnung der Szene fällt schwer. Denn die Prepper finden sich vor allem regional zusammen. Von einer einheitlichen Szene zu sprechen, sei daher nicht möglich, meint auch Fabienne Hurst. Die Internet-Auftritte der Szene reichen von harmloseren Selbstversorger-Anbietern bis hin zu Propaganda-Videos und Fake-News-Plattformen.
Also man kann nicht sagen, alle Prepper sind rechtsextrem oder haben sich verabschiedet von der staatlichen Ordnung. […] Es gibt gewisse Überschneidungen, die man auch bei Extremisten egal welcher politischen Ausrichtung findet. Sie gehen eben von diesem Tag X aus und haben die Vorstellung, dass im Krisenfall der Staat nicht auf ihrer Seite ist. – Fabienne Hurst
Über die Prepper-Bewegung und mögliche Verbindungen in die rechte Szene hat detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop mit Fabienne Hurst gesprochen. Sie ist ist freie Journalistin und Filmerin und hat zusammen mit Julian Feldmann unter anderem für das ARD-Magazin „Panorama“ zu dem Thema recherchiert.
Redaktion: Julia Rosner