Deutschland im Finale
Heute Abend startet die Weltmeisterschaft und die größten Favoriten sind Brasilien, Spanien, Argentinien, Deutschland und Italien. Gert Wagner vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung, Jürgen Gerhards von der Freien Universität Berlin und Michael Mutz von der Georg-August-Universität in Göttingen sehen Deutschland im Finale und Spanien als Sieger. Sie haben die Marktwerte der Spielerkader untersucht und damit den Verlauf der WM berechnet. Die sechs teuersten Mannschaften sind derzeit Spanien (622 Millionen Euro), Deutschland (526 Millionen), Brasilien (468 Millionen), Argentinien (392 Millionen), Frankreich (379) und Belgien (349 Millionen).
Eine Schwemme von Prognosen
Mit ihrer Berechnung reihen sie sich in eine Kette von Prognosen ein. Denn auch andere Wissenschaftler haben sich mit dem Verlauf der WM beschäftigt. Goldman Sachs hat Länderspiele seit 1960 analysiert und sieht Brasilien vorne, genau wie das Team von der Sporthochschule Köln. Dort hat man die WM 100.000 Mal simuliert und kommt zu dem Ergebnis, dass die Brasilianer mit einer Wahrscheinlichkeit von 20,4% Weltmeister werden, unter anderem durch ihren Heimvorteil. Auch die Danske Bank und UniCredit räumen dem Gastgeber nach einem Endspiel gegen Argentinien die besten Chancen ein.
Die Chancen für England
Nur der englische Wissenschaftler Stephen Hawking hat sich mit den Chancen für England befasst und abseitige Faktoren in seine Rechnung einbezogen. Seine Analyse von 45 WM-Spielen und 204 Elfmeterschüssen hat ergeben, dass England am besten in gemässigten Zonen und Stadien spielt, die weniger als 500 Meter über der Wasseroberfläche liegen. Schon eine um fünf Grad höhere Temperatur beeinträchtigt die Siegchancen um 59 Prozent, hat Hawking herausgefunden. Außerdem spielt England angeblich in roten Trikots besser als in weißen und schlechter gegen Nationen, denen es einmal den Krieg erklärt hat.
Aufstellung nach Marktwert?
Wie die drei Wissenschaftler aus Berlin und Göttingen auf ihre Ergebnisse kommen und was das für Bundestrainer Löw bedeutet, darüber haben wir mit Gert G. Wagner gesprochen. Er ist Professor für Wirtschaftsforschung an der TU Berlin und Vorstandsmitglied des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).