Der Riesen-Leak
Das Thema schlechthin in dieser Woche: die Panama Papers. Ein Rechercheverbund aus 400 Journalisten hat ein Jahr lang 2,6 Terabyte Daten ausgewertet. Die geleakten Geschäftsdaten der panamischen Anwaltskanzlei Mossack Fonseca haben geheime Offshore-Firmen internationaler Kunden offengelegt. Darin war so manch großer Name zu finden, unter anderem der Premierminister von Island Sigmundur Davíð Gunnlaugsson.
Er hat bereits seinen Hut nehmen müssen und ist von seinem Posten zurückgetreten. Die Enthüllungen werden wohl noch weitere Folgen haben: Auch der britische Premier Cameron steht im Verdacht, geheime Konten gehabt zu haben.
Neuer Verteilmechanismus der EU
Weiterhin hat sich mit dem neuen Verteilmechanismus der EU etwas in der Flüchtlingspolitik getan. Geflüchtete in Griechenland werden jetzt in die Türkei abgeschoben, dafür sollen syrische Kriegsflüchtlinge aktiv aufgenommen werden. Allerdings hat Erdogan bereits jetzt damit gedroht, den Deal wieder platzen zu lassen. Und auch die erhoffte Wirkung der Aktion ist zweifelhaft.
Anscheinend bereiten libysche Schlepper schon massenhafte Überfahrten vor. Die Schließung der Balkan-Route hat eine Notsituation in Idomeni geschaffen. Doch Innenminister Thomas de Maizière zeigt sich in der Pressekonferenz zu dem Thema zufrieden, da die Zahlen neu ankommender Geflüchteter im März stark gefallen ist.
Niederlande lehnen Ukraine-Abkommen ab
Schließlich haben die Niederlande diese Woche darüber entschieden, ob die Regierung das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine ratifizieren soll. Die Rechtspopulisten, allen voran Geert Wilders, hatten für ein „Nee“ geworben, da sie das Abkommen als ersten Schritt zu einem Beitritt der Ukraine werten. Obwohl das Referendum nicht bindend ist, hat die Regierung die Unterzeichnung des Abkommens fürs Erste auf Eis gelegt.
Gemeinsam mit dem Krautreporter Christian Fahrenbach hat detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt einen Wochenrückblick gewagt und sich auch die Frage gestellt, was uns davon noch in den kommenden Tagen begleiten wird.
Redaktion: Christoph van der Meyden