Kunsthochschule Antwerpen
An der belgischen Eliteuniversität Royal Academy of Fine Arts sehen Jacken aus wie Kunstwerke und sind Gesichter, die mit viel Tüll verhüllt sind, keine Seltenheit. Die Macher der Kunsthochschule Antwerpen sind stolz auf ihre kreativen und vor allem ausgefallenen Kreationen. Schließlich sollen die Studenten die angesagten Modedesigner von morgen werden. Das soll sich auch in der Abschlusspräsentation in Form einer vierstündigen Modenschau zeigen.
Diese Kollektion, die die Schüler entwickelt haben, beziehungsweise genäht und konzipiert, waren wahnsinnig beeindruckend. Das war so eine irre kreative Leistung, weil es Formen waren, die ich nicht mit Mode assoziert habe. – Martina Kix, ZEIT Campus
Druck und fehlende Hilfe
Doch so eine extraordinäre künstlerische Leistung fordert Disziplin und Kreativität. Aber sie erzeugt auch enormen Druck. Dieser ist offenbar an der Eliteuniversität in Antwerpen besonders hoch. Viele Studenten können dem nicht standhalten. So nehmen einige auch schon mal Drogen, um sich wach zu halten. Die Universität wird dafür kritisiert, dass es kein konstruktives Kritiksystem gibt und einige Studenten rassistisch behandelt werden.
Die Studenten sind in der Praxis oft abends alleine, sitzen nächtelang alleine und arbeiten und arbeiten und wissen überhaupt nicht, ob das in die richtige Richtung geht. – Martina Kix, ZEIT Campus
Über die Belastung von Studierenden an der Kunsthochschule Antwerpen hat detektor.fm-Moderator Christian Eichler mit Martina Kix gesprochen. Sie ist stellvertretende Chefredakteurin bei ZEIT Campus und hat für die aktuelle Ausgabe die Modeschule besucht und Studierende befragt.
Redaktion: Lina Bartnik