Das 9-Euro-Ticket kommt
Mit dem 9-Euro-Ticket wird Bahnfahren bald für alle erschwinglich. Ab Anfang Juni soll das Ticket in den Fahrkartenshops verfügbar sein. Es ist Teil eines Entlastungspakets, das der Bund als Reaktion auf die Preisanstiege bei Gas und Lebensmitteln beschlossen hat.
Das 9-Euro-Ticket soll für drei Monate verfügbar sein und für den gesamten öffentlichen Nahverkehr und damit auch für die Regionalbahnen gelten. Wer am Anfang des Monats ein Ticket kauft, kann damit also 30 Tage in ganz Deutschland fahren. Der Fernverkehr, also ICE, IC und EC, sind dabei nicht eingeschlossen.
Wer eine Zeitkarte, also ein Abo oder Semesterticket besitzt, dem wird die Differenz erstattet. Das Ticket soll von Juni bis August online und im Fahrkartenverkauf angeboten werden. Auch Kinder und Jugendliche können es ohne Alterseinschränkung nutzen. Das ganze kostet den Bund 2,5 Milliarden Euro.
Wie gut ist die Bahn vorbereitet?
Das Gesetzespaket war vor allem als Kriseninterventionsgesetz konzipiert. Der Bundesregierung ging es bei dem Entwurf um eine schnelle Entlastung der Bürgerinnen und Bürger. Bis das Gesetz in Kraft treten kann, muss es noch durch Bundesrat und Bundestag bestätigt werden. Der frühestmögliche Termin ist deshalb der 01. Juni.
Bei den Verkehrsverbänden begrüßt man den Gesetzesentwurf, ist aber auch skeptisch. Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund rechnet zu den Stoßzeiten mit ungefähr 20 Prozent mehr Auslastung in den Fahrzeugen. Das wird wahrscheinlich zu überfüllten Zügen auf besonders beliebten Strecken führen.
Wie genau das 9-Euro-Ticket funktioniert und wie gut die Verkehrsbetriebe darauf vorbereitet sind, darüber spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn.