Play
Foto: Cenkgursoylu Art Studio/Shutterstock
Bild: Cenkgursoylu Art Studio | Shutterstock

Zurück zum Thema | AfD-Ausstieg

Wie kann Menschen der Ausstieg aus der AfD erleichtert werden?

Wie kann Menschen der Ausstieg aus der AfD erleichtert werden? Und was macht genau das so schwierig? Darüber haben wir mit Jan Lorenzen, dem Regisseur von „Wir waren in der AfD“, gesprochen.

Zuwachs an AfD-Mitgliedern

Trotz der Enthüllungen des Recherchenetzwerks Correctiv, das einen rassistischen „Geheimplan gegen Deutschland“ aufgedeckt hat, ist die Mitgliederzahl der AfD im Januar gewachsen. Austritten „im mittleren zweistelligen Bereich“ stehen rund 1.400 neue Eintritte gegenüber. Dennoch: Einige Menschen haben der Partei — die in Teilen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird — den Rücken gekehrt. Was bringt Menschen dazu, die Partei zu verlassen? Und was macht den Ausstieg so schwierig? Damit hat sich der Filmemacher Jan Lorenzen beschäftigt: Für die Doku „Wir waren in der AfD“, die er im Auftrag von MDR, rbb und BR produziert hat, hat er mit sechs AfD-Aussteigerinnen und -Aussteigern gesprochen.

Wir sollten die Hürde nicht so hoch machen, dass eine rassistische Bemerkung, die man vielleicht vor drei Jahren bei Facebook gepostet hat, dass die für immer und ewig die Rückkehr verhindert.

Jan Lorenzen, Regisseur von „Wir waren in der AfD — Aussteiger berichten“

Krisen — ausgelöst durch Kriege, Pandemie und deren Folgen — schüren in Menschen oft Unsicherheiten und Ängste. Die wiederum schaffen einen Nährboden für rechtsextreme Ideologien, die einfache Erklärungen anbieten und einzelnen Menschengruppen die Schuld für das eigene Ohnmachtsgefühl geben. Insbesondere im Internet finden Verunsicherte einen Raum, in dem sie sich gehört fühlen. Rechtsextreme Akteurinnen und Akteure vernetzen und mobilisieren sich häufig online — und rekrutieren neue Menschen für ihr Gedankengut. Und wer einmal in die rechtsextreme Szene abgeglitten ist, findet nur schwer wieder heraus. Das trifft auch auf den AfD-Ausstieg zu. AfD-Aussteiger Alexander Leschik erzählt im Film „Wir waren in der AfD“ von einer „Filterblase“, in der sich viele Parteimitglieder befinden würden.

Hürden beim AfD-Ausstieg

Viele Menschen in rechtsextremen Kontexten geraten mit der Zeit in eine soziale Isolation, die ihnen den Absprung stark erschwert. Das berichten auch die Aussteigerinnen und Aussteiger, die Regisseur Jan Lorenzen für seinen Film interviewt hat. Konkrete Hilfe beim Ausstieg bietet zum Beispiel die Initiative „Exit-Deutschland“, die Menschen, die mit dem Rechtsextremismus brechen und sich ein neues Leben aufbauen wollen, beiseitesteht. So hat „Exit-Deutschland“ im Jahr 2023 insgesamt 85 Personen beim Ausstieg aus rechtsradikalen Strukturen begleitet.

Was Jan Lorenzen über rechtsextreme Strukturen, die AfD, ihre Mitglieder und die Schwierigkeiten beim AfD-Ausstieg gelernt hat und wie die Gesellschaft Menschen helfen kann, die Partei zu verlassen — darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Charlotte Thielmann in dieser Folge „Zurück zum Thema“ mit dem Filmemacher Jan Lorenzen.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen