Fortschritte sind regierungsabhängig
Vom 6. bis 10. Juli dieses Jahres ist im Rahmen der Welt-AIDS-Konferenz über die neuesten Behandlungsmethoden informiert worden. Bisher hat die Bekämpfung der Krankheit in vielen Ländern große Fortschritte gemacht. In den letzten zehn Jahren ist ein deutlicher Rückgang der Neuinfektionen verzeichnet worden. Gleichzeitig gibt es immer noch Länder mit konservativen und homophoben Regierungen, die sich dem Thema verschließen. Die finanzielle Unterstützung und öffentliche Aufklärungsarbeit sind jedoch wichtige Bestandteile für die Bekämpfung des HI-Virus.
AIDS und Corona
Vor allem aber die Finanzierung der AIDS-Prävention leidet unter COVID-19. Denn die Gelder, die bislang für die Bekämpfung der HIV-Epidemie eingesetzt wurden, fließen aktuell hauptsächlich in Forschungen und Maßnahmen gegen das Coronavirus. Dadurch sind Medikamentenproduktionen gestoppt und Lieferketten unterbrochen worden. Zusätzlich haben Menschen weltweit Besuche bei Ärzten oder Kliniken gemieden. Die lange Unterbrechung der HIV-Behandlung in Subsahara-Afrika zum Beispiel könnte 2020 und 2021 zu mehr als 500 000 zusätzlichen Todesfällen führen. Das wiederum kann die AIDS-Sterblichkeit allein in dieser Region wieder auf den Stand von 2008 rücken lassen.
Was getan werden muss, um die Verbreitung des HI-Virus schneller bekämpfen zu können und wie die Corona-Pandemie Einfluss auf die Eindämmung der Neuinfektionen nimmt, darüber hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Peter Wiessner gesprochen. Er ist Pressesprecher vom „Aktionsbündnis gegen Aids“. Ulf Dittmer vom Institut für Virologie in Essen berichtet über die aktuellen Forschungsstände zu den Behandlungsmethoden.