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Foto: Mattsociety / Shutterstock
Bild: Mattsociety | shutterstock

Zurück zum Thema | #allesdichtmachen

Wie sprechen wir über die Corona-Krise?

Mit der Videoaktion #allesdichtmachen üben 53 deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler auf ironisch-satirische Weise Kritik an der aktuellen Politik in der Corona-Pandemie. Kritikerinnen und Kritiker werfen den Menschen hinter der Aktion unter anderem unsensibles Verhalten vor. Die Diskussion wirft die Frage auf: Wie sprechen wir über die Corona-Krise?

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Applaus aus dem Telegram-Channel

Unter den Teilnehmenden sind viele bekannte Gesichter, wie beispielsweise die Tatort-Schauspielerinnen und Schauspieler Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur und Richy Müller. Kritische Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Viele Schauspielerinnen und Schauspieler haben ihre Videos deshalb wieder zurückgezogen. Zuspruch erhält die Aktion vor allem seitens der AfD und aus der Querdenken-Bewegung. Auch der rechtskonservative ehemalige Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen äußerte Lob.

Das, was die 53 Herrschaften da fabriziert haben, ist einfach zu provokant für die derzeitig angespannte Situation. Eben auch für Menschen, die auf den Covid-Stationen bis an ihre Grenzen gehen und darüber hinaus.

Franziska Böhler, Krankenschwester, Autorin und Influencerin

Franziska Böhler, Krankenschwester, Autorin und InfluencerinBild: Franziska Böhler

Bestürzung bei Pflegekräften

Eigentlich habe die Gruppe um #allesdichtmachen für einen respektvollen Umgang werben und einen Dialog anstoßen wollen, wie es in einem Statement auf der Website allesdichtmachen.de heißt. Keinesfalls habe man die Corona-Pandemie und ihre Folgen verharmlosen wollen.

Ärztinnen und Ärzte sowie Pflegepersonal reagierten hingegen mit Bestürzung auf die Aktion – und mit dem Hashtag #allemalneschichtmachen, um auf die Belastung der Pflegekräfte aufmerksam zu machen. Initiiert worden ist die Gegenaktion von der Essener Oberärztin Carola Holzner, als Bloggerin auch bekannt als „Doc Caro“.

Die Krise sehe ich viel mehr darin, dass wir uns gar nicht mehr real und auf Augenhöhe austauschen können über diese Maßnahmen, dass wir nicht diskutieren können, sondern dass man sofort, wenn man etwas Kritisches sagt, in die rechte Ecke gedrängt wird.

René Schlott, Mit-Unterzeichner des „Manifests der offenen Gesellschaft“

René Schlott, Mit-Unterzeichner des "Manifests der offenen Gesellschaft"Bild: Angela Anker

Über die Reaktionen auf die Videoaktion #allesdichtmachen und wie wir über die Corona-Krise sprechen, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Franziska Böhler. Sie ist Krankenpflegerin, Autorin und Influencerin. Außerdem spricht sie mit dem Historiker René Schlott. Er hat ein „Manifest der offenen Gesellschaft“ unterzeichnet und sieht die Debattenkultur gefährdet.

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