Alternde Frauen verlieren an Sichtbarkeit
„Männer altern wie ein guter Wein“ – aber wie sieht das eigentlich bei Frauen aus? Wenn die ersten grauen Haare kommen oder sich Falten auf der Stirn bilden, scheinen Frauen in der Gesellschaft langsam unsichtbar zu werden. Die Attraktivität sinkt und gleichzeitig steigen die gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen. Das Älterwerden von Frauen wird scheinbar anders bewertet wie bei Männern. Aussehen, Alter und Fruchtbarkeit bestimmen immer noch den Wert und die Würde von Frauen.
Wie hängen Alter und Schönheit zusammen?
Pop-Ikonen wie Madonna werden von ihren Fans dafür verurteilt, sich künstlich zu verjüngen. Im Film- und Fernsehen werden die Rollen und Gagen für Frauen mit zunehmendem Alter weniger. Jenseits der Nebenrolle erhalten ältere Frauen wenig Repräsentanz in der Filmbranche. Die Darstellung von Frauen entspricht oft nicht den tatsächlichen Lebensrealitäten, sondern veralteten Klischees wie der sorgenden Großmutter oder der einsamen Karrierefrau.
Dürfen Frauen altern? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Nina Potzel mit der Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Lechner. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung mit der Sichtbarkeit von „ekligen“ weiblichen Körpern in der Popkultur und der Body-Positivity-Bewegung. Schauspielerin Gesine Cukrowski ist Teil der Kampagne „Let’s change the picture“ des Online-Magazins Palais Fluxx und setzt sich für die Sichtbarkeit von Frauen ab 47 ein. Sie spricht in der Folge über den unterschiedlichen Umgang mit zunehmenden Alter im Vergleich zu ihren männlichen Schauspielkollegen.