Altersarmut betrifft nicht alle gleich
In Deutschland ist Altersarmut ein Problem, unter dem besonders Frauen leiden. Denn während Männer im Durchschnitt eine Altersrente von ungefähr 1.150 Euro bekommen, sind es bei Frauen nur um die 700 Euro. Der Unterschied von fast 40 Prozent wird Gender Pension Gap genannt. Im Vergleich zu anderen OECD-Staaten ist Deutschland hierbei klares Schlusslicht.
Grund für die auffällige Lücke in den Renten sind traditionelle Geschlechterrollen: Während viele Männer es bis heute als ihre alleinige Aufgabe ansehen, in einer Familie das Geld nach Hause zu bringen, sind Frauen nach wie vor seltener finanziell unabhängig. Oft sind sie es, die unbezahlte Care-Arbeit leisten, etwa im Haushalt, bei der Kinderbetreuung oder der Pflege von Familienmitgliedern.
Doch selbst wenn Frauen einer bezahlten Tätigkeit nachgehen, ist ihr Gehalt im Durchschnitt geringer als das von Männern. Zudem gelangen sie seltener in Führungspositionen. Das alles hat zur Folge, dass Frauen weniger Geld in eine erwerbsbasierte Altersvorsorge stecken können.
Wie schließen wir den Gender Pension Gap?
Was muss sich gesetzlich ändern, damit eine gendergerechtere Rente möglich ist? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta die Ethnologin Irene Götz, die zu Altersarmut bei Frauen forscht und auch ein Buch zu diesem Thema geschrieben hat. Außerdem berichtet Claudia Müller vom Female Finance Forum von ihrer Arbeit, bei der sie Frauen zu finanzieller Unabhängigkeit berät.