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Bild: SaskiaAcht | Shutterstock

Zurück zum Thema | Anthroposophie

Ist Anthroposophie gefährlich?

Die Anhängerschaft der anthroposophischen Weltanschauung fällt vor allem seit der Corona-Pandemie vermehrt negativ auf. Wie gefährlich ist die Ideologie?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Anthroposophie verpackt als alternative Lebensweise

Landwirtschaft, Medizin, Pädagogik – Anthroposophie findet sich in viele Bereiche unserer Gesellschaft. Von Rudolf Steiner im 19. Jahrhundert begründet, beruht die Weltanschauung auch heute noch auf esoterischen Annahmen. Auch die Konzepte der biodynamischen Landwirtschaft oder der Waldorfschulen gehen auf den Esoteriker zurück. Hauptkritik an der Anthroposophie ist die Tatsache, dass die angewandten Methoden wissenschaftlich nicht belegt sind.

Rund 90 000 Schüler und Schülerinnen werden heutzutage an den 253 deutschen Waldorfschulen unterrichtet. Ziel der Anthroposophie sei es, die Welt zu verstehen. Aber nicht nur auf einer materiellen, sondern auch auf einer geistigen Ebene soll dies ermöglicht werden. Zugang zu dieser übersinnlichen Welt haben jedoch nur „Eingeweihte mit besonderen Fähigkeiten“.

Die anthroposophische Medizin ist ein Konzept, das auf Rudolf Steiner zurückgeht, der die wissenschaftliche Medizin und die heutige evidenzbasierte Medizin erweitern wollte, um eine Welt und Menschenkenntnis, die er sich eigentlich durch Hellseherei zusammengebastelt hat.

Natalie Grams, Ärztin und Podcasterin bei „Grams‘ Sprechstunde“

Natalie Grams, Ärztin und Podcasterin bei "Grams‘ Sprechstunde"Foto: privat

Problematische Nähe zu impfskeptischen Bewegungen?

Spätestens seit den Protesten währende der Corona-Pandemie ist die Weltanschauung hinter der Anthroposophie vermehrt kritisch von den Medien beleuchtet worden. 2020 haben Menschen aus dem anthroposophischen Spektrum immer wieder an Protesten gegen die staatlichen Pandemie-Maßnahmen teilgenommen, sich öffentlich gegen Impfungen positioniert und verschwörungsideologische Theorien unterstützt. Eine Abgrenzung zu rechtsextremen Gruppen bei Demonstrationen hat dabei oft kaum bis gar nicht stattgefunden.

Im September 2020 hat sich der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland in einem Statement gegen „völkisch-nationalistisches, rassistisches und rechtsextremes Gedankengut auf Anti-Corona-Demos“ gestellt. Auch der Verband der Demeter-Höfe distanzierte sich Anfang 2021 von der Querdenken-Bewegung. Zuvor ist der Demeter-Verband jedoch auch mit einem Artikel im hauseigenen Journal aufgefallen, in dem sich wissenschaftlich fragwürdige Thesen finden. Der Verband ist stark kritisiert worden, dass er Gedankengut verbreiteten würde, das den Parolen der Querdenker-Bewegung nahesteht.

In der Anthroposophie hat man viele Überschneidungen mit Verschwörungsmythen, zum Beispiel, dass es gar keinen Zufall gibt, alles einem Plan folgt, dass die Welt nicht so ist, wie sie scheint.

Oliver Rautenberg, Journalist, Blogger und Host bei „Waldorfsalat Podcast“

Oliver Rautenberg, Journalist, Blogger und Host bei "Waldorfsalat Podcast"Foto: Harald Schnauder

Ist Anthroposophie als Weltanschauung also gefährlich? Das hat detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta den Journalisten und Blogger Oliver Rautenberg gefragt. Er beschäftigt sich schon seit über zehn Jahren kritisch mit der Weltanschauung und redet darüber regelmäßig im „Waldorfsalat Podcast“. Welche Gefahren hinter Homöopathie und Co. stecken, erklärt Natalie Grams. Sie ist Ärztin, beschäftigt sich kritisch mit sogenannter „Alternativmedizin“ und redet über medizinische Themen im detektor.fm-Podcast „Grams‘ Sprechstunde„.

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