Weniger Behördensprech, mehr direkte Ansprache
Für viele Betroffene ist die Kommunikation mit Behörden mindestens eine Herausforderung. In komplizierten Schachtelsätzen und in umständlicher Sprache werden in Anschreiben Dokumente und Unterlagen angefordert. Für Viele ist das überfordernd. Das merken auch Behörden wie die Bundesagentur für Arbeit: Die Behörde verschickt jeden Tag rund 190 000 Schreiben, von denen ein gewisser Teil nicht beantwortet wird. Die Vermutung ist dabei, dass einige Empfangende die Schreiben nicht verstehen oder für zu umständlich halten und dann schon mal auf eine Antwort verzichten. Und genau das soll sich jetzt ändern.
Arbeitsagentur will verständlicher und freundlicher kommunizieren
Insgesamt möchte die Arbeitsagentur die Anschreiben und ihre Außenkommunikation vereinfachen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Chefin der Arbeitsagentur, Andrea Nahles, eine „Kommunikation näher an den Menschen“ angemahnt. Die Adressierten werden dann direkt angesprochen und ihnen soll klar beschrieben werden, welche Schritte sie als nächstes gehen müssen. Gerade für große Behörden, die einen großen Kreis an Menschen anschreiben müssen, ist eine einfache und trotzdem präzise Kommunikation entscheidend. Hier kommt es neben der Verständlichkeit vor allem auch auf die Rechtssicherheit an. Als staatliche Stelle muss die Arbeitsagentur darauf achten, stets so zu kommunizieren, dass sie nicht missverstanden werden kann oder inkorrekte Forderungen stellt.
Wie die Agentur versucht, in Zukunft verständlicher zu kommunizieren, erklärt Pressesprecher Matthias Kleindienst im Interview mit detektor.fm-Moderatorin Alea Rentmeister in dieser Ausgabe von „Zurück zum Thema“. Germanistin Christine Möhrs vom Leibniz Institut für Deutsche Sprache erklärt, wie sich Sprache in offiziellen Anschreiben vereinfachen lässt und welche Hürden dabei auftreten können.