Die eigene Geschichte erzählen
Sportler, Stars, Jungunternehmer, Aktivisten wie Greta Thunberg, aber auch Flüchtlinge, Sektenaussteiger oder Menschen, die schwere persönliche Krisen meistern mussten – sie alle schreiben Biographien. Mit ihrer Lebensgeschichte inspirieren oder ermutigen sie andere Menschen. Viele haben schon einmal eine Biographie gelesen.
Andere Menschen würden allerdings nie ein Buch über das eigene Leben schreiben oder schreiben lassen. Zu wenig bedeutsam erscheinen ihnen die eigenen Erfahrungen. Trotzdem bewegt viele Menschen die Frage, was von ihnen bleibt, wenn sie nicht mehr da sind. Denn irgendwann sterben schließlich alle.
Biographiearbeit: Rückblick auf ein ganzes Leben
Oft sind Menschen mit schweren Krankheitsfällen im eigenen persönlichen Umfeld konfrontiert. Für viele kann das sehr belastend oder sogar traumatisierend sein. Deshalb gibt es Palliativpflege. Palliative Pflege begleitet Menschen, die an unheilbaren oder chronisch fortschreitenden Krankheiten erkrankt sind. Sie soll totkranken Patienten und Patientinnen die letzte Lebensphase möglichst angenehm gestalten, aber auch das nahestehende Umfeld angemessen unterstützen. Palliativpflege kann im Altenheim bzw. Pflegeheim, im Hospiz oder ambulant zuhause erfolgen. Die angewandten Methoden sind dabei vielfältig: Je nach Bedürfnis kann die Hilfe medizinischer, psychologischer, aber auch spiritueller Art sein.
Und auch die sogenannte Biographiearbeit ist eine dieser Methoden. Dabei werden die Lebenserfahrungen der Sterbenden durch kompetent ausgebildetes Fachpersonal aufgezeichnet. Sie kann Sterbende und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase unterstützen.
Was Biographiearbeit für Sterbende und ihr Umfeld bedeutet, darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Sabrina Görlitz. Sie ist Palliativbegleiterin und arbeitet als Geschichtenpflegerin im Albertinen Krankenhaus Hamburg.