Wenige Frauen im Dienst der Bundeswehr
1975, also vor mehr als 45 Jahren, konnten sich Frauen erstmals für den Militärmusikdienst oder den Sanitätsdienst verpflichten, andere Bereiche blieben Männern vorbehalten. Erst ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs im Jahr 2001 öffnete alle Dienstgrade für Frauen. Dennoch bleibt die deutsche Armee männlich dominiert. Aktuell beträgt der Frauenanteil der Streitkräfte etwa 13 Prozent. Bei den Zivilbeschäftigten ist die Quote mit rund 38 Prozent gut dreimal so hoch.
Zwar sind Frauen in der Truppe immer noch unterrepräsentiert, doch der Anteil an Soldatinnen steigt kontinuierlich. Und seit Frauen in der Bundeswehr dienen, ist die Diskussion um Gleichberechtigung auch dort ein Thema. So wird darüber diskutiert, ob Dienstgrade wie „Hauptmann“ oder „Major“ gegendert werden sollten. Dennoch: Passende Ausrüstung und Uniformen für Frauen sind noch häufig Mangelware.
Positive Entwicklungen für queere Personen
In den ersten Jahrzehnten war Homosexualität in der Bundeswehr ein Ausmusterungsgrund. Noch bis zum Jahr 2000 waren homosexuelle Soldaten unerwünscht. Heute sind sie per Gesetz gleichgestellt. Das gilt ingesamt für queere Personen. Trotzdem seien sie noch zu unsichtbar, sagt Anastasia Biefang. Sie ist die erste Transgender-Kommandeurin der Bundeswehr und findet es wichtig, dass sich die Führungsebene der Armee für Diversität einsetzt.
Über die Stellung von Frauen in der Bundeswehr spricht detektor.fm-Moderator Jonas Grethel mit Petra Böhm. Sie ist Hauptmann und stellvertretende Vorsitzende im Sanitätsdienst der Bundeswehr. Anastasia Biefang, stellvertretende Vorsitzende von QueerBw, spricht über die Erfahrungen von queeren Menschen in der Armee.