Ein Jahr im Ausnahmezustand
Am 22. März 2020 sind die ersten Kontaktbeschränkungen in Kraft getreten. Nach knapp einem Jahr auf Abstand widmet sich diese Themenwoche bei Zurück zum Thema der Frage: Was haben wir gelernt?
Care-Arbeit statt Lohnarbeit?
Die Corona-Pandemie trifft Eltern besonders hart. Denn sie müssen nicht nur ihr eigenes Leben umstellen, sondern nebenbei auch noch das Leben ihrer Kinder organisieren. Oft stehen da neben einem Vollzeitjob noch Home-Schooling, Kinderbespaßung, Putzen, Kochen und Einkaufen auf der To-Do-Liste. Und: Diese To-Do-Liste ist nicht für alle Eltern gleich lang.
Der Datenreport 2021, herausgegeben unter anderem vom Wissenschaftzentrum Berlin für Sozialforschung, zeigt: Die Väter holen zwar auf, doch auch während der Pandemie übernehmen Mütter den größten Teil der häuslichen Care-Arbeit. Um die zusätzliche Kinderbetreuung leisten zu können, reduzieren sie ihre Lohnarbeit zudem stärker als Väter.
#CoronaEltern
Besonders Mütter und Alleinerziehende kämpfen also im Lockdown mit Stress und Überlastung. Unter #CoronaEltern erzählen Mütter und Väter auf Twitter von ihrem Corona-Alltag. Und sie fordern: Die Politik sollte stärker auf die Mehrfachbelastung von Eltern reagieren. Das könnte auch helfen, Väter langfristig zu mehr Care-Arbeit zu bewegen.
Wer kümmert sich in der Krise um die Kinder? Das fragt detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta Jutta Allmendinger. Sie ist Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Warum Eltern in Corona-Zeiten an ihre Grenzen kommen, erzählt Mareice Kaiser, Chefredakteurin des Magazins Edition F. Sie hat #CoronaEltern ins Leben gerufen.