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Foto: Philipp Gehrke / shutterstock.com
Bild: Philipp Gehrke | shutterstock

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Wie funktioniert die Corona-Warn-App?

Wochenlang ist entwickelt und viel über sie diskutiert worden, jetzt ist sie da: die Corona-Warn-App.

So funktioniert’s:

Sobald sich die Corona-Warn-App auf dem Handy befindet, beginnt sie per Bluetooth ihre Umgebung abzutasten und misst dabei, ob sich Personen über einen Zeitraum von 15 Minuten näher als zwei Meter gekommen sind. Wird nun ein Nutzer positiv auf das Corona-Virus getestet und vermerkt dies in der App, werden sofort alle anderen informiert, die sich in der Nähe der infizierten Person aufgehalten haben. Dank der App lassen sich also Infektionsketten des Corona-Virus innerhalb von Minuten nachverfolgen.

Gesundheit über Datenschutz?

Am Thema Datenschutz wurde ganz schön geknabbert. Das ist auch der Grund, weshalb sich die Veröffentlichung der Corona-Warn-App (CWA) so sehr verzögert hat. Schlussendlich wurde aber eine scheinbar elegante Lösung gefunden: Kontaktdaten werden nicht – wie zunächst vorgesehen – zentral gespeichert, sondern nur auf den jeweiligen Smartphones der Nutzer. Auch die jeweiligen Orte der Nutzer-Begegnung werden nicht erfasst. Reicht das?

Ich persönlich halte das für ein großes Experiment mit der Bevölkerung, von dem wir nicht wissen, wie es ausgeht. Wir gewöhnen uns hier an eine Form der Überwachung.

Kirsten Bock, Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung

Kirsten Bock, Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung

Corona-Warn-App gut, alles gut?

Die Corona-Warn-App wird den Gesundheitsämtern einerseits die Arbeit erleichtern, andererseits aber auch viel neue Arbeit mit sich bringen. Denn durch die dezentrale Speicherung der Daten gibt die App nur eine individuelle Warnung an die Nutzer heraus. Die Nutzer müssen sich wiederum einzeln bei den Gesundheitsämtern melden, die dann im Endeffekt ein ganz neues Puzzle zusammensetzen müssen. Jedoch bleibt die Nutzung der App freiwillig und genau hier liegt das Problem. Denn die CWA erkennt nur andere Telefone, die auch die App installiert haben. Nicht-Nutzer bleiben für die App ein blinder Fleck. Inwieweit man sich als Anwender also auf die Sicherheit und Warnungen verlassen kann, bleibt also fraglich.

Stimmt meine Abstandsmessung? Wurde ich zu Recht gewarnt? War’s ein Fehlalarm? All das kann man als Anwender nicht nachprüfen. Da muss man noch nachbessern.

Hartmut Gieselmann, Leitender Redakteur/Managing Editor c’t – Magazin für Computertechnik

Hartmut Gieselmann, Leitender Redakteur/Managing Editor c’t – Magazin für Computertechnik

Die neue Corona-Warn-App mit Vor- und Nachteilen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde mit Hartmut Gieselmann vom Technikmagazin c’t gesprochen. Inwiefern sich die App datenrechtlich auf uns auswirkt, das hat Kirsten Bock vom Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung erklärt.

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