Seitdem es Impfstoffe gegen das Corona-Virus gibt, schlagen die reichen Länder zu. Ärmere Länder haben das Nachsehen. Um eine weltweit gerechte Impfstoffverteilung zu gewährleisten, wurde deshalb im April 2020 die Initiative COVAX gegründet. Sie steht für Covid-19 Vaccines Global Access und wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dem Kinderhilfswerk UNICEF und Impf-Allianzen initiiert. Ziel war und ist es, dass die wirtschaftlich reichen Industrieländer Impfstoffe für ärmere Länder einkaufen, um sie dort entsprechend zu verteilen.
Gerechte Impfstoffverteilung gescheitert?
Deutschland, Großbritannien oder Kanada haben bis zu sechsmal mehr Impfstoffdosen bestellt, als eigentlich nötig wären. In Afrika sind hingegen nicht mal alle Pflegerinnen und Pfleger geimpft, die Corona-Patienten und -Patientinnen behandeln. Die COVAX-Initiative hat sich über 3,5 Milliarden Impfdosen sichern können, um ärmere Länder zu unterstützen. Ausgeliefert wurden bislang weniger als 200 Millionen Dosen.
Während die Coronazahlen in Afrika stetig steigen, verfallen hierzulande Impfdosen. Da liegt die Idee nicht fern, überschüssigen Impfstoff zu spenden. Doch das ist alles andere als einfach. Damit Impfdosen gespendet oder weiterverkauft werden können, braucht es nämlich die Genehmigung der Hersteller. Das bestätigten Biontech und Johnson & Johnson kürzlich dem ZDF.
Wie kann die Impfstoffverteilung also gerechter werden? Und woran hakt es? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Rudi Tarneden von UNICEF. Über die Verantwortung Deutschlands hat sie mit Norbert Barthle gesprochen. Er ist Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).