Wahre Liebe im TV?
„Too Hot to Handle“, „Love Island“ und „Der Bachelor“: Datingshows halten sich seit vielen Jahren hartnäckig im TV und neue Formate sprießen wie Pilze aus dem Boden. Weltweit begeistern sie ein Millionenpublikum. Offiziell geht es um die große Liebe, aber tatsächlich geht es oftmals um wilde Flirts und ums Fremdgehen. Datingshows umgibt eine Mischung aus Faszination und Fremdscham. Die Shows geben dem Publikum noch viel mehr. Wir fiebern mit, freuen uns über Skandale oder schwärmen für die Kandidaten und Kanditatinnen. Gleichzeitig konfrontieren uns Datingformate mit Situationen, die wir selbst gut kennen: die unangenehme Stille beim Essen, das Herzklopfen beim ersten Kuss oder der Schmerz nach einer unerwarteten Trennung.
Faszination Datingshows
Was verrät der Erfolg dieser scheinbar widersprüchlichen Formate über unsere Beziehungsvorstellungen? Im wahren Leben wird das Konzept der Monogamie in Teilen der jüngeren Generation einerseits immer weiter infrage gestellt, in vielen Shows ist es jedoch das Ziel, die Liebe des Lebens zu finden. Datingshows konfrontieren das Publikum mit moralischen Fragen. Trotzdem gelten sie für viele als Hoffnungsträger der Romantik. Doch was macht das mit den Zuschauern und Zuschauerinnen, die sich nur halb-realen Liebesgeschichten hingeben?
Sind Datingshows ein Spiegel unsere Beziehungen? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit dem Sexual- und Kommunikationswissenschaftler Richard Lemke. Der Paartherapeut und Psychologe Jürgen Junker erklärt im Podcast, wie sich unsere Beziehungsbilder verändern.