DFL will wettbewerbsfähig bleiben
Über Wochen hinweg protestierten deutschlandweit Fans in den Fußballstadien. Von 12-minütigem Schweigen zu lauten Schmähgesängen gegen die Deutsche Fußball Liga GmbH (DFL), von Tennisbällen auf dem Feld zu ferngesteuerten Autos mit Rauchbomben — zuletzt sind die Proteste sehr kreativ geworden.
Auslöser dafür war eine Abstimmung der 36 Vereine der ersten und zweiten Männerbundesliga, die Teil der DFL sind. Im Dezember hatte eine Zweidrittelmehrheit dafür gestimmt, die ersten beiden Männerbundesligen für einen strategischen Partner zu öffnen. Der Plan: die Medienrechte an eine Tochtergesellschaft auslagern. Acht Prozent dieser Tochtergesellschaft für einen Zeitraum von 20 Jahren an einen strategischen Partner veräußern. Eine Milliarde Euro einnehmen.
Fanproteste führen zu Absage
Die DFL braucht Geld. Aber warum? Laut Marc Lenz, dem Geschäftsführer der DFL und Vizepräsident des DFB, um die Bundesligen als Topligen zu wahren, sportlich und wirtschaftlich attraktiv und wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Ranking der europäischen Fußballligen steht Deutschland auf Platz 4.
Fans dagegen befürchteten zu viel Einflussnahme eines Investors und bemängelten zudem die Kommunikation der DFL und der Vereine mit den aktiven Fanszenen. Ihr Protest hat vorerst gewirkt: Am 21. Februar hieß es, die Verhandlungen mit einem möglichen strategischen Partner seien abgesagt. In der Szene gibt man sich zufrieden mit dem Ergebnis der Proteste.
Wie kann es nun aber weitergehen? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Nina Potzel mit Jost Peter von der Fanvertretung „Unsere Kurve e. V.“ in dieser Folge „Zurück zum Thema“.