Mord an Investigativ-Journalist
Im Juli ist der niederländische Investigativ-Journalist Peter de Vries ermordet worden. Er hatte zuvor immer wieder im Bereich der Drogenkriminalität recherchiert und ist als Berater in einem Kronzeugen-Prozess gegen einen Drogenbaron tätig gewesen. Der Mord an dem Journalisten ist bereits der dritte im Zusammenhang mit dem Prozess gewesen. Zuvor ist bereits der Anwalt und der Bruder des Kronzeugen getötet worden. Die Niederlande haben auf den Mord mit Trauer und Entsetzen reagiert. Der Premier und das Königspaar hatten sogar von einem „Anschlag auf den Rechtsstaat“ gesprochen.
Niederlande als europäisches Drogenzentrum
Wie konnte es so weit kommen? Das ist die Frage, die mit dem Mord an Peter de Vries in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Die Niederlande gilt in ihrer Drogenpolitik als sehr liberal: Der Erwerb von Cannabis ist in geringen Mengen für den privaten Konsum erlaubt. Der Konsum und Handel mit allen anderen Drogen ist dagegen illegal. Aber genau dieser illegale Drogenhandel boomt: Die Niederlande gelten als Drogen-Tor für Europa.
Wie konnte die Situation in den Niederlanden so eskalieren und was muss jetzt getan werden? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Thomas Kirchner. Er ist Redakteur für Außenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung. Günther Maihold von der Stiftung Wissenschaft und Politik weiß, was der Drogenhandel in den Niederlanden für Deutschland bedeutet.