„Da braucht es halt ganz dringend Solidarität“
Bedrohungen und Beleidungen können jeden im Netz treffen. Zum Beispiel die Journalistin Nicole Diekmann. Sie wurde im Januar 2019 Opfer eines Shitstorms. Die Folge waren zahllose Drohungen, sogar mit Mord und Vergewaltigung. Aber auch eine Welle der Solidarität.
Betroffene von Drohungen fühlen sich oft hilflos und von den öffentlichen Institutionen im Stich gelassen. Doch die Zeichen scheinen auf Wandel zu stehen. Hoffnung gibt das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz in seiner Antwort auf eine Anfrage von Report Mainz: Ein Härtefallfonds des Bundes soll finanziell aufgestockt werden. So sollen auch Menschen Leistungen beziehen, die aufgrund von Drohungen besondere Schutzmaßnahmen ergreifen müssen.
Hilfe finden
Außerdem wurde der Initiative HateAid eine Förderung über drei Millionen Euro angekündigt. HateAid möchte eine Anlaufstelle für Opfer von Gewalt im Netz darstellen. Die Initiative berät Opfer von Hassrede im Netz. In manchen Fällen werden sogar die Kosten einer zivilrechtlichen Klage übernommen.
Warum reagieren Polizei und Justiz in vielen Fällen nicht auf Drohungen und Hassrede im Netz? Und wie wird dennoch Opfern von virtuellen Drohungen geholfen? detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde spricht im Interview mit Nicole Diekmann über ihre Erfahrungen. Der Politikwissenschaftler Prof. Hans Joachim Funke bewertet den gesellschaftlichen Kontext von den zahlreichen Bedrohungen und Beleidigungen im Internet. Und die Geschäftsführerin von HateAid, Anna-Lena von Hodenberg, erklärt die Strategie ihrer Initiative.