Sicherer und bewusster Drogenkonsum
Ob beim Club oder auf einer Party zuhause: Bunte Pillen und Pulver gehören für viele Feiernde zum Partyspaß. Neben dem gewünschten Rausch und den bekannten Gefahren können aber auch unerwartete Nebenwirkungen eintreten, etwa wenn die Drogen überdosiert oder mit weiteren Stoffen verunreinigt sind. Um dies zu vermeiden, gibt es jetzt Drug-Checking.
In Berlin ist ein Testbetrieb gerade angelaufen. Bei den drei Beratungsstellen „Vista„, „Fixpunkt“ und der „Schwulenberatung“ können Konsumenten und Konsumentinnen anonym und kostenlos illegal erworbene Substanzen abgeben. Die Stoffe werden dann im Labor getestet. Apotheken dürften künftig das Drug-Checking auch führen. Die Beratungsstellen vermitteln dann die Ergebnisse drei Tage später, entweder telefonisch oder persönlich. Beratungsstellen sollen dabei den Drogenkonsum nicht erleichtern. Sie bieten aber einen Rahmen an, um sicherer zu konsumieren und gefährliche Nebenwirkungen zu vermeiden.
Mobiles Drug-Checking
Länder wie Österreich, die Niederlande oder auch die Schweiz erlauben Drug-Checking schon länger. Dort gibt es beispielsweise auf Festivals schnelles und mobiles Drug-Checking direkt am Konsumort. Diese Variante des Testens ist in der neuen Verfassung des deutschen Betäubungsmittelgesetzes ebenfalls vorgesehen. Die Bundesländer können das ab sofort auch umsetzen. Wem würde ein solches Angebot zugute kommen?
Wie genau soll das in der Praxis funktionieren? Welche Vorteile hat es und wie beeinflusst es das Konsumverhalten? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Sophie Warmbrunn in dieser Folge „Zurück zum Thema“ mit Dominique Schori, Leiter des Drogeninformationszentrums der Stadt Zürich. Außerdem spricht sie mit Lars Behrends. Er koordinierd das Drug-Checking bei der Beratungsstelle Vista und ist Fachbereichsleiter „Niedrigschwellige und gesundheitsorientierte Hilfen und Beschäftigung“.