Play
Foto: Fayez Nureldine / AFP

Zurück zum Thema | Frauenfußball

Was verändert der Frauenfußball in Saudi-Arabien?

In der saudischen Monarchie ist Frauenfußball nicht länger verboten. Nun gibt es eine eigene Liga und Nationalmannschaft. Wie baut man diese auf? Und ist das eine ernstgemeinte Öffnung oder eine PR-Aktion?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

In Saudi-Arabien wird jetzt Frauenfußball gespielt. Das ist nicht selbstverständlich. Bis 2019 war es Frauen noch verboten, Auto zu fahren oder ohne Erlaubnis ihres Mannes zu verreisen. Mittlerweile sind immerhin weniger Grundrechte saudischer Frauen eingeschränkt – unter anderem dürfen sie nun viele verschiedene Sportarten ausüben.

Es macht einfach Spaß sehen zu können, wie diese jungen Frauen jetzt auch dem Ball hinterherjagen können.

Monika Staab, Trainerin des saudischen Frauenfussballnationalteams

Monika Staab, Trainerin des saudischen FrauenfussballnationalteamsFoto: privat

Stunde Null im Frauenfußball?

Auch wenn es in Saudi-Arabien teils noch verpönt ist, wenn Frauen Fußball gucken oder gar spielen: Der Start einer eigenen Liga und eines Frauen-Nationalteams ist von großer Bedeutung. Denn bisher wurde, wenn überhaupt, privat gespielt. Weder der Saudi-Arabische Fußballverband (SAFF), noch der Staat haben Frauenfußball gefördert.

Professionelles Training gab es kaum, gespielt wurde dann auch nicht auf dem Großfeld. Ein international konkurrenzfähiges Team auf die Beine zu stellen, ist für die deutsche Erfolgstrainerin Monika Staab, die die Nationalelf der saudischen Frauen trainiert, also keine kleine Aufgabe: Wie versammelt man die besten Sportlerinnen in einem Land, in dem Frauenfußball kaum gespielt und nicht gefördert wurde?

Die gesellschaftlichen Entwicklungen darf man nicht mit einer Demokratisierung verwechseln. Die Frauenfußballliga zu gründen, ist immer noch eine von oben angeordnete Entscheidung eines zutiefst autokratischen Staates.

Miriam Seyffarth, Islamwissenschaftlerin

Miriam Seyffarth, IslamwissenschaftlerinFoto: Alissa Rohrbach

Sportswashing als PR-Maßnahme?

Allerdings werden die neuen Möglichkeiten auch kritisch beäugt. Im Raum steht die Befürchtung, dass sogenanntes Sportswashing betrieben wird. Die Idee dahinter: Saudi-Arabien will nicht in erster Linie den Frauen ermöglichen, Fusßball zu spielen, sondern vor allem das eigene Image so aufpolieren.

Was ist da dran? Lässt sich tatsächlich erkennen, dass der Golfstaat eine neue Richtung einschlägt und Frauenrechte mehr und mehr durchgesetzt werden?

Darüber spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Miriam Seyffarth. Sie ist Islam-Wissenschaftlerin, beschäftigt sich mit den Rechten der Frauen in Saudi-Arabien und hat dort zwei Jahre gelebt. Außerdem schildert die Trainerin der saudischen Frauenfußballnationalmannschaft Monika Staab ihre Eindrücke aus dem Golfstaat.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen