Kritik am europäischen Blick auf Fußball-WM
Gerade findet in Australien und Neuseeland die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen statt. Wegen der Berichterstattung über die WM wird nun Kritik geäußert. Sie wirft den Medien eine eurozentrische Perspektive vor. So wurde zum Beispiel das südafrikanische Team immer wieder als „Underdog“ bezeichnet. Darüber hat sich die Trainerin Desiree Ellis aufgeregt und war darauf bedacht, eine Gegenperspektive zum eurozentrischen Blick auf den Fußball zu bieten. Sie betont, dass ihr Team nicht zum ersten Mal unterschätzt wird und es verdiene, bei der Fußball-WM anzutreten. Ein anderes Beispiel ist das Team aus Nigeria. Bei dem Spiel gegen England reagierten die Medien überrascht, dass „Außenseiter“ Nigeria erst im Elfmeterschießen geschlagen werden konnte.
Wie sinnvoll ist das FIFA-Ranking?
Neben der Berichterstattung wird auch das FIFA-Ranking als eurozentrisch kritisiert. In diesem System steigt ein Team dann auf, wenn es gegen ein höher platziertes Team gewinnt. Für die afrikanischen Teams ist es aber viel schwieriger, innerhalb dieser Rankings nach oben zu rutschen, weil es eben nur wenige Frauen-Teams in Afrika gibt. Das Ranking ist unter anderem deshalb seit Jahren bei Fans und Fachleuten umstritten.
Wie eurozentrisch berichten Medien über die Fußball-WM der Frauen? Und wie lässt sich diese Perspektive möglicherweise erklären? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit Redakteurin Nina Potzel in der aktuellen Folge von „Zurück zum Thema“. Nina Potzel ist bei der Weltmeisterschaft vor Ort in Australien.