Ungerechte Städte
In deutschen Städten herrscht keine Gendergerechtigkeit: Sie sind bisher vor allem von Männern für Männer gebaut worden. Frauen fehlt im öffentlichen Raum zum Beispiel oft der Zugang zu einer öffentlichen Toilette und nicht wenige fürchten sich, durch dunkle Straßen zu laufen. Doch die Suche nach einem Klo und das unsichere Gefühl auf dem Heimweg sind nicht die einzigen Probleme für Frauen in der Stadt. Sie sind auch in ihrer Mobilität eingeschränkt, denn viele deutsche Großstädte sind für Autofahrer geplant worden. Fußgängerinnen und Fußgänger haben oft zu wenig Platz. Da Frauen weniger Auto fahren und öfter zu Fuß unterwegs sind, leiden sie stärker an der infrastrukturellen Ausgestaltung der Städte. Kurz: Die meisten Städte passen nicht zum Alltag von Frauen.
Gendergerechtigkeit in der Stadtplanung
Doch was muss geschehen, damit Städte gendergerecht werden? Zunächst einmal muss die Lebensrealität von Frauen bei der Stadtplanung berücksichtigt werden: „Gender Planning“ heißt das dann. Diese Idee einer geschlechtergerechten Stadtplanung gibt es schon seit den 1970er-Jahren – aber wie genau soll eine geschlechtergerechte Stadt aussehen? Und gibt es schon Beispiele für den gendersensiblen Kiez?
detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde spricht mit Franciska Frölich v. Bodelschwingh vom Deutschen Institut für Urbanistik über die männliche Ausrichtung von deutschen Städten. Außerdem erklärt Ute Schaller von der Stadtbaudirektion in Wien am Beispiel des Wiener Stadtteils Seestadt Aspern, wie eine gendergerechte Stadt aussehen kann.