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Foto: Joaquin Corbalan P/shutterstock.com
Bild: Joaquin Corbalan P | shutterstock.com

Zurück zum Thema | Generation Corona

Kinder in der Pandemie – eine verlorene Generation?

Kinder leiden in der Pandemie unter Schulschließungen, wenig Kontakt zu Freunden und der Ungewissheit, wie es weitergeht. Das hat gravierende Folgen für die psychische Gesundheit.

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Schule geschlossen, Spielplatz geschlossen, Sportplatz geschlossen – im Frühjahr 2020 hat das Corona-Virus das Leben der Jüngsten der Gesellschaft drastisch verändert. Die „Generation Corona“ ist entstanden. Auch außerhalb von Schule und Sport haben wohl die meisten Kinder wenige oder gar keine ihrer Freundinnen und Freunde sehen können. Stattdessen haben sie ihre Tage allein vor dem Computer verbracht. Dazu gestresste, überforderte Eltern, die zwischen Homeoffice und Homeschooling jonglieren oder ihre Kinder allein zuhause lassen mussten. Und die ständige Angst vieler Kinder, die Eltern oder Großeltern doch noch mit dem Corona-Virus anzustecken.

Aggressives Verhalten, Angststörungen, Depression

Dass Verunsicherung, Druck und anhaltende soziale Isolation ernste Folgen für die psychische Gesundheit der jungen Generation Corona hat, hat sich bereits in den ersten Monaten der Pandemie abgezeichnet. Doch nun, fast zwei Jahre später, sind die Eindrücke von Psychotherapeutinnen und -therapeuten sowie die Ergebnisse von Studien zur psychischen Gesundheit alarmierender denn je: Aggressives Verhalten, Angststörungen, Essstörungen, Depressionen, suizidale Tendenzen bei Kindern haben im Laufe der Pandemie drastisch zugenommen. Schon ein Jahr nach Pandemiebeginn war fast jedes dritte Kind psychisch auffällig, hat eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf ermittelt. Doch Therapieplätze sind knapp – einen zu finden, dauert oft Monate.

Psychische Krankheiten haben die hohe Neigung zu chronifizieren. Wenn sie einmal da sind, können sich bestimmte Muster einschleifen und eine Behandlung notwendig machen.

Prof. Dr. Julian Schmitz, Leiter der psychotherapeutischen Hochschulambulanz in Leipzig

Prof. Dr. Julian Schmitz, Leiter der psychotherapeutischen Hochschulambulanz in LeipzigFoto: privat

Die „verlorene“ Generation Corona?

Die massive psychische Belastung in dieser wichtigen Entwicklungsphase kann nachhaltige Folgen für Betroffene haben. Angesichts dieser erschütternden Bilanz ist das Schlagwort „verlorene Generation“ häufiger zu hören. Ist es tatsächlich zu spät, die negativen Entwicklungen zu stoppen?

Zwar drohten schwere gesellschaftliche Konsequenzen, sagt Prof. Dr. Julian Schmitz, Leiter der Hochschulambulanz und der Arbeitsgruppe Kinder- und Jugendpsychologie an der Uni Leipzig. Diese Folgen der Pandemie würden uns auch über ihr Ende hinaus begleiten. Doch es gebe noch Hoffnung: Die Folgen könnten abgemildert werden, wenn Politik und Gesellschaft schnell handeln. Wie das gelingen kann, erklärt Schmitz im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt.

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