Great Barrier Reef dem Untergang geweiht?
Das Great Barrier Reef an der Küste Australiens ist das ein wahres Naturwunder. Das größte Korallenriff der Welt mit einer gewaltigen Artenvielfalt auf 340.000 Quadratkilometer wurde bereits 1981 zum Welterbe ernannt. Seitdem hat sich der Zustand des Riffs enorm verschlechtert. Bereits 2014 forderte die UNESCO die australische Regierung dazu auf, ein Konzept zum Schutz des Great Barrier Reefs zu entwickeln. Um das Biotop und seinen gefährdeten Zustand ins Rampenlicht zu rücken, wurde in den vergangenen Jahren ebenfalls immer wieder diskutiert es auf eine „Liste für gefährdetes Welterbe“ zu setzen. Die erneute Entscheidung gegen einen solchen Listenplatz beschloss das Welterbekommittee am vergangenen Freitag mit großer Unterstützung der australischen Regierung.
Australien bekommt einen Zeitaufschub
Diese Entscheidung wurde stark jritisiert. Die Weltnaturschutzunion IUCN hat betont, dass alle nötigen Kriterien erfüllt seien, um das Great Barrier Reef auf die rote Liste zu setzen. Andere Umweltorganisationen, wie Greenpeace, werten die Entscheidung als einen Sieg der Lobby der australischen Kohle-Industrie. Alle Hinweise zum schlechten Zustand des Riffs, die erst 2019 von der australischen Regierung selbst vorgelegt wurden, sind damit in den Wind geschlagen worden. Die Regierung wurde lediglich aufgefordert, bis Dezember 2022 einen aktualisierten Bericht vorzulegen, wie das Riff erhalten werden soll.
Der seit mehr als zwanzig Jahren in Australien lebende Journalist Urs Wälterlin spricht mit detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta über die Hintergründe der Entscheidung, das Great Barrier Reef doch nicht auf die Rote Liste zu setzen. Außerdem erläutert Ökologe Christian Wild von der Universität Bremen, was diese Entscheidung für die Zukunft des einzigartigen Lebensraums mit seinen vielen Tier- und Pflanzenarten bedeutet.