Handwerk: Eine Branche mit Problemen
Der Kampf um Personal ist im Handwerk mittlerweile Realität: Arbeitgeber berichten davon, wie sie sich mit anderen in der Branche versuchen zu überbieten, um gut ausgebildete Fachkräfte zu finden. Ein Grund dafür ist der demografische Wandel in Deutschland. Aber auch ein verstärkter Fokus auf Akademisierung in der deutschen Bildungspolitik führt dazu, dass handwerkliche Berufe politisch und gesellschaftlich zu wenig wertgeschätzt werden. Während der Anteil von Studierenden an Universitäten immer mehr zunimmt, entscheiden sich weniger junge Menschen nach der Schule für einen handwerklichen Beruf.
Löst ein freiwilliges Jahr die Probleme?
Unter anderem Bundestagsabgeordnete mit eigener beruflicher Erfahrung im Handwerk haben sich dafür ausgesprochen ein freiwilliges Handwerksjahr einzuführen. Dies soll quasi eine Ergänzung zu den schon existierenden freiwilligen sozialen und ökologischen Jahren sein. Sie erhoffen sich davon, junge Menschen für handwerkliche Berufe zu begeistern und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Anders als bei dem aktuellen Vorschlag von Bundespräsident Steinmeier, eine soziale Dienstpflicht einzuführen, wäre das Jahr im Handwerk natürlich vollkommen freiwillig. Es soll bloß eine Tür einen Spalt weit öffnen, die aktuell eher verschlossen bleibt.
Über die Vor- und Nachteile dieses Vorschlags spricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler mit der Spenglermeisterin Jenni Konsek. Der Bundestagsabgeordneten Manfred Todtenhausen von der FDP findet, dass das freiwillige Handwerksjahr dem Bundesfreiwilligendienst gleichgesetzt werden sollte. Im Interview erklärt er, warum es eine hervorragende Idee ist, um junge Menschen für die Arbeit zu begeistern.