Illegaler Welpenhandel: ein brutales Geschäft
Wer die Suche nach einem Welpen uninformiert angeht, stößt im Internet schnell auf unseriöse Angebote. In Online-Anzeigen werden Hundewelpen verkauft, die in sogenannten „Vermehrerstationen“ gezüchtet wurden. Die Tiere erreichen die zukünftigen Hundehalter und -halterinnen dann ungeimpft, ungechippt und nicht entwurmt. Manche Tiere sind so krank, dass die wenige Tage nach dem Kauf trotz intensivmedizinischer Behandlung sterben. Außerdem werden diese Welpen bereits nach zwei bis vier Wochen vom Muttertier getrennt. Daraus können Verhaltensauffälligkeiten entstehen, die bis ins Erwachsenenalter der Tiere bestehen bleiben.
Verkäufer und Verkäuferinnen sind in Deutschland rechtlich verpflichtet, die Welpen mit einem Impfpass und schlüssigen Eintragungen zu verkaufen. Außerdem muss das Tier älter als acht Wochen sein. Beim Verkauf von Welpen aus anderen EU-Ländern braucht es einen EU-Heimtierausweis, ein tierärztliches Gesundheitszeugnis und einen Mikrochip. Bei illegalen Verkäufen liegen diese Dokumente häufig gar nicht vor oder sie sind gefälscht. Wenn der Verdacht auf einen illegalen Verkauf besteht, ist es ratsam, den örtlichen Tierschutzverein oder die Polizei zu verständigen.
Aufklärung allein reicht nicht
Doch die Verantwortung liegt nicht nur bei den Verbrauchern und Verbraucherinnen. Langfristig lässt sich der Welpenhandel nur durch Gesetze und strenge Kontrollen regulieren. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat in diesem Jahr verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den illegalen Welpenhandel einzudämmen. Dazu gehören beispielsweise eine Aufklärungskampagne und ein Leitfaden für die zuständigen Behörden. Kritikerinnen und Kritiker fürchten allerdings, dass diese Maßnahmen nicht ausreichen.
Was sich in Zukunft ändern sollte, damit die Tiere besser geschützt werden, das hat detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth Udo Kopernik vom Verband für das Deutsche Hundewesen und Corinna Madjitov von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ gefragt.