Der Kinderimpfstoff kommt
Jetzt soll es schnell gehen mit der Kinderimpfung: Am 13. Dezember – und damit eine Woche früher als geplant – wollen das Mainzer Pharmaunternehmen BioNTech und sein US-Partner Pfizer ihren Kinderimpfstoff gegen Covid-19 an die EU ausliefern. Ende November hatte die europäische Arzneimittelbehörde EMA empfohlen, den Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren zuzulassen. Die EU-Kommission hat diesem Vorschlag zugestimmt. Die Zeit, in der Ärztinnen und Ärzte Kinder unter 12 Jahren in Deutschland nur „off-label“ impfen konnten, ist also vorbei.
Wirbel um Stiko-Chef Mertens
Wie viele Kinder tatsächlich gegen Covid-19 geimpft werden, hängt allerdings wesentlich von der Ständigen Impfkommission (Stiko) ab. Denn viele Kinderärztinnen und -ärzte vertrauen auf das Urteil des Expertengremiums, das wissenschaftliche Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung sorgfältig auswertet, bevor es eine Empfehlung ausspricht. Noch hat sich die Stiko nicht zur Kinderimpfung positioniert. Stiko-Chef Thomas Mertens hat im Podcast der Frankfurter Allgemeinen Zeitung allerdings mit einer persönlichen Einschätzung für viel Wirbel gesorgt: Er würde sein siebenjähriges Kind aktuell nicht impfen lassen.
Am Ende müssen die Eltern entscheiden, ob ihre Kinder geimpft werden sollen. detektor.fm-Moderator Til Schäbitz fragt Christiane Gotte vom Bundeselternrat, wie schwer diese Entscheidung angesichts der widersprüchlichen Empfehlungen fällt. Jakob Maske vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte erklärt, wie wichtig die Stiko-Empfehlung für die Ärzteschaft ist.