Konstruktiver Journalismus
Die Corona-Pandemie hat die Schlagzeilen der letzten zwei Jahre nahezu bestimmt. In den letzten Monaten war vor allem der russische Angriffskrieg auf die Ukraine das wichtigste Thema. So berechtigt und notwendig diese Nachrichten alle sind: Die Menschen ermüden. Das geht aus dem aktuellen Digital News Report des Reuters Institute hervor. Viele Menschen sind erschlagen von den Mengen an negativen Schlagzeilen – weltweit und auch in Deutschland. Das Bonn Institute versucht mit einem lösungsorientierten Entwurf eine neue Form der Berichterstattung zu etablieren. Es arbeitet mit dem Ansatz des konstruktiven Journalismus. Der ist perspektivisch orientiert und zeigt Handlungsoptionen auf.
Ist die Neuigkeit allein nicht genug?
Dass in der Pandemie Nachrichten extrem wichtig waren, liegt auf der Hand. Aber mit der Zeit wurde das Interesse weniger. Auch das geht aus dem Bericht hervor: Die Pandemie hat zu einem Interessensverlust der Konsumentinnen und Konsumenten in Deutschland geführt. Nur noch 57 Prozent derjenigen, die das Internet nutzen geben an, sich für Informationen über das aktuelle Geschehen zu interessieren. Und das, obwohl sie nicht weniger Nachrichten konsumieren. Die Journalistinnen und Journalisten von Formaten wie Perspective Daily sind sich sicher: Was fehlt, ist eine Perspektive.
Schafft konstruktiver Journalismus mehr Interesse bei den Menschen für Nachrichten? Das fragt detektor.fm-Moderator Lars Feyen Lisa Urlbauer. Sie ist Journalistin am Bonn Insitut und gibt Seminare zum Thema „konstruktiver Journalismus“.