Dreadlocks und Kimonos an Weißen
Kulturelle Aneignung bedeutet: Menschen machen sich Elemente einer anderen Kultur zu eigen und benutzen sie bedenkenlos. Beispiele gibt es genug, es könnten Listen mit ihnen gefüllt werden. Wenn in den vergangenen Jahren über dieses Thema berichtet wird, gibt es oft scharfe Kritik. Vor allem, wenn es privilegierte Gruppen sind, die sich Designs aus der Kultur einer weniger privilegierten oder diskriminierten Gruppe aneignen, denn das stärkt vor allem ein bestehendes Machtgefälle.
Ist kulturelle Aneignung normal?
Doch die Meinungen sind gespalten. Denn Kulturen vermischen sich ständig und Kulturstranfer ist ein normaler Vorgang, der in der Geschichte immer stattgefunden hat. Das kann oft auch produktiv sein und sogar als eine Form von Solidarisierung verstanden werden, wenn der Bezug zur entsprechenden Herkunftskultur mitgedacht wird. Aber das passiert in den meisten Fällen nicht.
Wo beginnt kulturelle Aneignung in der Mode? Ciani-Sophia Hoeder ist freie Journalistin und Gründerin von RosaMag, dem ersten deutschen Magazin für Schwarze Frauen. Sie beschreibt ihre Perspektive auf kulturelle Aneignung. Außerdem spricht detektor.fm-Moderatorin Maureen Welter mit der Philosophin Ursula Renz. Sie ist Professorin für Philosophie und forscht zu kultureller Aneignung.