Letzte Generation: Zukunft ohne Klebstoff
Kaum eine Protestform der breiteren Klimabewegung hat so nachhaltig für Diskussionen gesorgt wie die Straßenblockaden. Durch diese ist die Letzte Generation bekannt geworden. Sie hat damit immer wieder wichtige Verkehrsadern in Großstädten lahmgelegt. Die Proteste, bei denen sich oft auch Aktivistinnen und Aktivisten am Asphalt mit der Hand festgeklebt haben, haben zu teils heftigen Gegenreaktionen geführt. Hinzu kamen die Aktionen der Gruppe und auch anderer Vereinigungen in Museen, bei denen Gemälde mit Kartoffelbrei oder auch Farbe beschmiert worden sind.
So haben Politikerinnen und Politiker von der Entstehung einer möglichen „Klima-RAF“ gesprochen, da sich der Klimaaktivismus immer weiter radikalisiere. Auch juristisch ist, unter anderem mit dem Straftatbestand der Nötigung, gegen die Letzte Generation und andere Gruppen ermittelt worden. Zudem hat es zahlreiche Gerichtsverfahren gegeben, die teilweise in Haft- oder Bewährungsstrafen mündeten.
Welche Protestform folgt auf die Blockaden?
Mit den aufmerksamkeitswirksamen Straßenblockaden, inklusive Kleben, soll jetzt aber Schluss sein. Das hat die Letzte Generation am Montag in einem Strategiepapier für 2024 verkündet. Stattdessen wolle man andere Wege finden, um auf die fortschreitende menschengemachte Erderwärmung hinzuweisen. So wolle man zum Beispiel einen Aufruf an den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier verfassen. Dieser solle als Staatsoberhaupt die Krise mehr in den Mittelpunkt stellen.
Wie sieht die Zukunft der Letzten Generation aus? Und warum gibt man die bekannten Protestformen nun auf? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit der Protestforscherin Lena Herbers von der Universität Freiburg in dieser Ausgabe von „Zurück zum Thema„.