Während der Corona-Pandemie ist die lokale Berichterstattung wieder wichtiger geworden. Was ist der Inzidenzwert in der eigenen Stadt, wie sehen mögliche Lockerungen vor Ort aus? Guter Lokaljournalismus gibt Antworten auf diese Fragen. Gleichzeitig hat er ein Problem.
Stirbt der Lokaljournalismus aus?
Dieser Trend ist nicht neu: Statistiken zeigen, dass die Auflagen regionaler und lokaler Zeitungen seit Jahren sinken. Außerdem kaufen große Verlage immer häufiger die kleinen, finanziell gebeutelten Zeitungen auf – dadurch steigt die Pressekonzentration und die Medienvielfalt sinkt. Das vereinfacht zwar teilweise die organisatorischen Abläufe in den Redaktionen, ist aber auch problematisch. Eine Schweizer Studie zeigt: Wenn man sich nicht aussuchen kann, zu welcher lokalen Zeitung man greift, kann das zu sinkender Wahlbeteiligung führen. Und auch für die Meinungsvielfalt ist es wichtig, dass es keine Monopolstellungen von Medien gibt.
Ein digitaler Neuanfang
Das Interesse an Lokaljournalismus in der Bevölkerung besteht weiterhin. Deshalb werden immer wieder neue lokale Medien gegründet, vor allem digitale Magazine, Blogs und Newsletter. Die Gründerinnen und Gründer sind oft unzufrieden mit dem Nachrichtenangebot vor Ort.
Bisher haben es diese neuen Formate besonders mit der Finanzierung schwer. Das Angebot wird also zwar größer, aber die neuen digitalen Medien haben es schwer, sich langfristig zu behaupten.
Wir fragen deshalb heute: Was ist die Zukunft des Lokaljournalismus?
Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Tina Küchenmeister mit Anna-Lena Wagner. Sie forscht zu Journalistik an der TU Dortmund. Außerdem fragt sie, wie genau neue digitale Lokalprojekte aussehen können. Davon erzählen Marc-Stefan Andres, Gründer der digitalen Zeitung RUMS aus Münster, und Juli Katz, die Online-Chefin des Magazins KATAPULT aus Greifswald.