Play
ronstik | shutterstock.com
Bild: ronstik | shutterstock.com

Zurück zum Thema | Lotto

Fördert der Staat Spielsucht?

Lotto ist das beliebteste Glücksspiel in Deutschland, auch wenn die Chancen zu gewinnen verschwindend gering sind. Wer auf alle Fälle gewinnt, ist der Staat. Denn der reguliert das Glücksspiel nicht nur, sondern verdient auch Geld damit. Fördert der Staat Spielsucht?

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Lotto: Glücksspiel-Liebling der Deutschen

Die Chance, beim Lottospielen zu gewinnen, liegt bei 1 zu 140 Millionen. Das heißt, es ist wahrscheinlicher von einem Blitz getroffen zu werden, als den Jackpot zu knacken. Obwohl die Gewinnchancen so gering sind, ist „6 aus 49“ das beliebteste Glücksspiel in Deutschland, rund 7,3 Millionen Deutsche spielen regelmäßig. Die meisten Spieler und Spielerinnen wissen, dass sie wahrscheinlich nichts gewinnen werden – und spielen trotzdem. Denn das Los sei „in Wahrheit die Baugenehmigung für ein Luftschloss“, meint der Lotto-Forscher Mark Lutter.

Der Staat fördert das Glücksspiel nicht direkt, aber er profitiert davon.

Heino Stöver, Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Universität Frankfurt

Heino Stöver, Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Universität Frankfurt

Kein Lottospiel ohne den Staat

Was viele nicht wissen: Der Staat besitzt ein sogenanntes Lotteriemonopol. Das heißt, er legt fest, wie und wo Glücksspiel betrieben werden darf – so sieht es der Glücksspielstaatsvertrag vor. Gerechtfertigt wird das staatliche Monopol meist mit dem Ziel der Suchtprävention. Allerdings reguliert der Staat das Lottospielen nicht nur, sondern er profitiert auch davon: 17 Prozent der Lotto-Einnahmen werden versteuert, im vergangenen Jahr waren das immerhin 1,5 Milliarden Euro.

Kritiker und Kritikerinnen finden es verwerflich, dass der Staat davon profitiert, dass Menschen ihr Geld verspielen. Zwar ist das Suchtpotenzial bei Lotto kleiner als bei anderen Glücksspielen, aber auch Lotto kann süchtig machen. Gefährdet sind vor allem Jugendliche und Menschen aus einkommensschwachen Milieus.

Wenn wir das Lottospielen abstellen würden, würden die Menschen sich dann nicht auf andere Pfade begeben?

Justus Haucap, Professor für Wettbewerbsökonomie an der Universität Düsseldorf

Justus Haucap, Professor für Wettbewerbsökonomie an der Universität Düsseldorf Foto: DICE

Wer profitiert vom Lottospielen? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Justus Haucap. Er ist Professor für Wettbewerbsökonomie an der Universität Düsseldorf. Und ob der Staat mit Lotto und Co die Spielsucht fördert, das beantwortet Heino Stöver. Er ist Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Universität Frankfurt.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen