Lotto: Glücksspiel-Liebling der Deutschen
Die Chance, beim Lottospielen zu gewinnen, liegt bei 1 zu 140 Millionen. Das heißt, es ist wahrscheinlicher von einem Blitz getroffen zu werden, als den Jackpot zu knacken. Obwohl die Gewinnchancen so gering sind, ist „6 aus 49“ das beliebteste Glücksspiel in Deutschland, rund 7,3 Millionen Deutsche spielen regelmäßig. Die meisten Spieler und Spielerinnen wissen, dass sie wahrscheinlich nichts gewinnen werden – und spielen trotzdem. Denn das Los sei „in Wahrheit die Baugenehmigung für ein Luftschloss“, meint der Lotto-Forscher Mark Lutter.
Kein Lottospiel ohne den Staat
Was viele nicht wissen: Der Staat besitzt ein sogenanntes Lotteriemonopol. Das heißt, er legt fest, wie und wo Glücksspiel betrieben werden darf – so sieht es der Glücksspielstaatsvertrag vor. Gerechtfertigt wird das staatliche Monopol meist mit dem Ziel der Suchtprävention. Allerdings reguliert der Staat das Lottospielen nicht nur, sondern er profitiert auch davon: 17 Prozent der Lotto-Einnahmen werden versteuert, im vergangenen Jahr waren das immerhin 1,5 Milliarden Euro.
Kritiker und Kritikerinnen finden es verwerflich, dass der Staat davon profitiert, dass Menschen ihr Geld verspielen. Zwar ist das Suchtpotenzial bei Lotto kleiner als bei anderen Glücksspielen, aber auch Lotto kann süchtig machen. Gefährdet sind vor allem Jugendliche und Menschen aus einkommensschwachen Milieus.
Wer profitiert vom Lottospielen? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Marie Jainta mit Justus Haucap. Er ist Professor für Wettbewerbsökonomie an der Universität Düsseldorf. Und ob der Staat mit Lotto und Co die Spielsucht fördert, das beantwortet Heino Stöver. Er ist Professor für sozialwissenschaftliche Suchtforschung an der Universität Frankfurt.